Montag, 28. Oktober 2013

Überwältigt




Er hatte sie überwältigt.
Nackt lag sie nun auf dem Bett.
Die Hände fest auf den Rücken gezurrt.
Der Strick schmerzte, wenn sie versuchte dagegen anzukämpfen.
Angst glänzte in ihren Augen, als sie seine Schritte hörte.
Was würde er nun mit ihr machen?

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Erotisches Rollenspiel: Die Assassine und der Magier Teil 21



Hallo Ihr lieben,

ich war gerade ein paar Tage auf Verwandtschaftsbesuch in den Bergen. In einem fernen Land man noch mit dem Gewehr neben dem Bett schläft und Nachts mit der Schrottflinte seinen Hof vor wilden Tieren verteidigt. Ja, eine interessante Erfahrung, so abseits der Zivilisation. Ursprünglich sollte in diesem Land ja sogar die Dracula Geschichte spielen.

Ich habe es jedenfalls zurück geschafft und hier ist auch der nächste Teil von:

Die Assassine und der Magier Teil 21



Alric:
Als Erstes stieg Alric aus der Sänfte. Er wartete, allerdings, bis Lhynne ebenfalls ausgestiegen war und ihre devote Haltung eingenommen hatte. Es war ihm wohl wichtig, denn er beobachtete sie genau. Vor ihnen stand ein Spalier aus Wachen und Sklaven, welches den Weg zum Eingang genau erkennen ließ. Es war offensichtlich. Sie wurden erwartet.

Das Alric selbst ohne eigene Eskorte diesen Weg beschritt, war vielleicht das einzig Ungewöhnliche. Für gewöhnlich legte Alric großen Wert auf seine persönliche Sicherheit. Hier jedoch war er so verwundbar wie selten sonst.

"Der ehrenwerte Alric von Thaka!", verkündete eine laute Stimme, als sie den Palast betraten. War diese Ort von außen schon beeindruckend, so war er von ihnen wahrhaft prächtig. Hohe Säulen aus weißem Marmor hielten eine gewaltige Deckenkonstruktion, die mit Zeichnungen versehen war.

Alric war in dieser Halle zusammen mit Lhynne auch nicht alleine. Zahlreiche Männer und Frauen. Teils Sklaven, aber teils auch offensichtlich wohl betucht, waren zu erkennen. Lhynne konnte sehen, dass viele Sklavinnen und Sklaven genau wie sie ein Halsband trugen, auch wenn es meist eher einfacher gehalten war, und nichts mit dem vergoldeten Schmuck zu tun hatte, den Alric ihr angelegt hatte. Allen war jedoch gleich, dass sie die Hände auf dem Rücken verschränkten, wenn sie nicht gerade etwas trugen. Eine freie Hand lag auf dem Rücken, die schien ein ungeschriebenes Gesetz in diesen Kreisen zu sein.

"Alric mein alter Freund, wie machst du dies nur? Du siehst keinen Tag älter aus", sprach ein Mann von mitte Vierzig den Magier an.

"Ein gesunder Lebenswandel, Prinz. Ein gesunder Lebenswandel", meinte Alric mit einem Lächeln.

"Ihr seit wegen meines Vaters hier?"

"So wie jedes Jahr, Prinzen."

"Dann hoffe ich auf viele weitere Jahre."

Alric ließ den Mann stehen und folgte einem Diener, der offenbar Alric und Lhynne führen sollte. Es war ein dichtes Gedränge. Offenbar fand hier gerade ein Fest zu Ehren der Schlangen statt. Zahlreiche Tänzerinnen verkehrten auf den Bühne mit diesen Tieren, während das Publikum ihnen zusah.


Lhynne:
Nachdem Alric ausgestiegen war, kletterte Lhynne ebenfalls aus der Sänfte. Etwa einen Schritt hinter ihrem Herrn stehen bleibend, verschränkte sie ihre Handgelenke auf ihrem Rücken und senkte ihren Blick. Das Spalier hatte sie natürlich bemerkt und es bestärkte nur ihren Eindruck, dass sie soeben im Begriff waren das Anwesen einer wirklich wichtigen und reichen Person zu betreten. Ob der- oder diejenige wichtiger und reicher war, als der Magier, war indes schwer zu sagen. Wo hier alles förmlich nach Reichtum schrie, zeichnete sich Alrics Heim - zumindest von Außen - durch Bescheidenheit aus. Regierte hier augenscheinlich der Protz, war bei ihrem Herrn Schlichtheit an der Tagesordnung.

Ehe sie allerdings noch mehr Vergleiche ziehen konnte, setzte Alric sich auch schon in Bewegung und Lhynne folgte ihm. Ihren Blick heftete sie dabei auf seine Füße. So gewährleistete sie zum einen, dass sie ihn wirklich konsequent gesenkt hielt und zum anderen verlor sie den Stygier auf diese Weise nicht aus den Augen. Sie war sich zwar nicht sicher, ob sie zwingend hinter ihm gehen musste, tat es aber vorsichtshalber. Allerdings achtete sie penibel darauf, den Abstand zu ihm möglichst gering zu halten.

Stehen bleibend als er es tat, lauschte sie dem kurzen Gespräch und erfuhr zum allerersten Mal Alrics vollen Namen. Ihr damaliger Auftraggeber hatte ihr - in einem anderen Leben wie es ihr jetzt schien - nur Alrics Vornamen und eine Beschreibung geliefert. Ihr Herr schien jedenfalls ein bekannter und geschätzter Gast zu sein, eine Tatsache, bei der sie Erleichterung empfand, hieß es doch, dass ihr ein Schwanzvergleich wie zwischen ihm und dem inzwischen verstorbenen Patrizier vermutlich erspart bleiben würde.

Verstohlen linste sie ab und an nach links und rechts, wagte es aber nicht ihren Blick wirklich zu heben. Sobald sie die Halle betraten, verringerte sie den Abstand zu Alric und hielt sich so dicht bei ihm, dass sie gerade nicht Gefahr lief gegen ihn zu laufen. Sie wollte ihn zwischen all diesen Gästen auf keinen Fall verlieren. Zum einen würde er es ihr zu 100% als ihre Schuld ankreiden, zum anderen war sie nicht sonderlich erpicht darauf, mit auch nur einer einzigen der anwesenden Personen zu sprechen.

Sobald der Magier sich in Bewegung setzte und dem Diener folgte, heftete sie sich an seine Fersen. Durchaus fielen ihr dabei die vielen anderen Sklaven auf, sowohl deren Haltung, als auch der Umstand, dass sie bei weitem die am kostbarsten geschmückte war und dass obwohl sie im Grunde so gut wie nackt war.


Alric:
Alric betrat einen getrennten Bereich, der jedoch um keinen Deut weniger mit Luxus umschlungen war. Es war vielmehr, dass dieser Ort eine gewisse Intimität besaß. Seidentücher hingen von der Decke und dienten als Zierde wie auch als Sichtschutz.

Ein Mann mit langem, zu einem Zopf geflochtenen Haar saß auf einem Thron. Das Haar war jedoch keineswegs voll, es waren vielmehr die Reste einer einstigen Haarpracht. Er war sichtlich Alt. Zu seinen Knien saß eine Sklavin, die ihre Lippen über den Schwanz des Mannes gestülpt hatte, während die andere seine Hoden kraulte und seine Brust mit Küssen verzierte.

"Alric, mein alter Freund. Es tut gut dich wieder zu sehen. Ist schon wieder ein Jahr vergangen?"

"Ja, Lord Harkat. Der Jahreskreis hat sich ein weites Mal gedreht und wie ich sehe, ist es um eure Manneskraft gut bestellt."

"Es geht, es geht", jammerte der Mann. "Doch diese Schönheiten sind gut erzogen. Setzt euch doch."

Alric setzte sich auf einem dem Thron gegenüber liegenden Stuhl und deutete Lhynne sich vor ihm nieder zu knien.

"Wie ich sehe, habt ihr diesmal eure eigene Sklavin mitgebracht. Wollt ihr noch eine weitere? Ein Mann kann nie genug Frauen sein eigen nennen." Der Alte lachte.

"Nein, sie reicht meinen Bedürfnissen." Alric schlug seine Tunika hoch und entblößt so sein Geschlecht. Er streichelte kurz über Lhynnes Kopf und führte ihn zwischen seine Beine.

"Alric der Asket. Kein Wunder, dass die Jahre an euch so vorbei ziehen, ohne dass ihr altert. Sagt, habt ihr von Farin gehört?" Der alte Mann begann einen Vortrag über das Weh und die Not der Reichen und manchmal auch Mächtigen in Khemi. Der wenig mehr Wert hatte, als der Tratsch beim Fischhändler. Trotzdem tat Alric so, als würde es ihn interessieren und kraulte dabei Lhynnes Kopf zärtlich.


Lhynne:
Ihren Blick demütig halb auf den Boden, halb auf Alrics Füße geheftet, folgte Lhynne ihm durch die Halle mit all den Gästen hin zu dem abgetrennten Bereich. Die Seidentücher verschluckten die Stimmen der Anwesenden zwar nicht gänzlich, dämpften sie aber zu einem eher monotonen Gemurmel und hielten vor allem neugierige Blicke fern. 

Etwa einen Schritt hinter dem Stygier stehen bleibend, linste Lhynne verstohlen unter ihren Wimpern hindurch und musterte den alten Mann, bei dem es sich offensichtlich um den Gastgeber handelte, flüchtig. Ihren Kopf hielt sie dabei weiterhin nach unten gerichtet und auch ihre Augen fixierten schnell wieder einen Punkt auf dem Boden unmittelbar vor ihren nackten Zehen.

Sie hatte - neben den zwei äußerst beschäftigt wirkenden Sklavinnen - primär erkennen können, dass der Mann wirklich alt war, ein Umstand, der ihr einmal mehr ins Gedächtnis rief, dass sie es durchaus hätte schlimmer treffen können, immerhin war Alric durch und durch stattlich.

Während der Unterhaltung verzog sie keine Miene und ihre ganze Erscheinung, den Blick gesenkt, die Hände auf dem Rücken verschränkt, hatte starke Ähnlichkeit mit einer wunderschönen Statue aus blassem Marmor. Erst, als ihr Herr sich setzte und ihr ein Zeichen gab, ließ sie sich in einer eleganten Bewegung auf ihre Knie nieder und rutschte zwischen seine geöffneten Schenkel.

Als Alric seine Tunika zurück schlug, war sie im ersten Moment versucht, ihn mit ihren Händen zu streicheln, erinnerte sich dann aber daran, dass er sie vor längerer Zeit einmal genau deswegen gerügt hatte. So lehnte sie sich also nach vorn, die Handgelenke nach wie vor über Kreuz und leckte sanft an seinen Hoden. Unter den streichelnden Fingern in ihren Haaren senkten sich ihre Lider und sie tauchte ein wenig tiefer zwischen die Beine ihres Herren, um ihn auch ihre weichen Lippen spüren zu lassen. Ihre Liebkosungen waren sanft und zärtlich, aber nicht sonderlich drängend. Sie nahm an, dass der Magier vorerst weiter die Unterhaltung führen wollte, oder aus Höflichkeit musste, und so wollte sie ihn nicht zu sehr davon ablenken.


Alric:
Das Gespräch schien sich hin zu ziehen und mit der Zeit fokussierte sich Alric mehr auf die Arbeit seiner Sklavin. Es schien ihm mehr zuzusagen, als seinem Gegenüber bei den endlos wirkenden Beschwerden über die Stadt und die Welt zuzuhören. Der Magier kraulte zärtlich Lhynnes Kopfhaut und drückte ihren Kopf immer, wenn sie ihn besonders erregte gegen sich.

Nur ab und an wurde er ernst und drückte Lhynne weg, wenn der Fürst auf geschäftliche Dinge zu sprechen kam. Offenbar hatte Alric ein paar Schiffsladungen bei ihm gekauft und es ging um die Bezahlung. Viele Goldstücke sollten den Besitzer wechseln und der Fürst versuchte offenbar Alric Mehrkosten in Rechnung zu stellen, als sie ursprünglich vereinbart hatten.

Der Magier, der in diesem Moment Lhynne richtig Grob am Schopf faste, war jedoch nicht gewillt, einfach so darauf einzugehen. Er machte dem Fürsten, ein alternatives Angebot. Offenbar hatte Alric Niederlassungen im Süden und brauchte dort die Kornladung eines der Schiffe. So bot er dem Fürsten an, die Lieferung dort hin zu übernehmen und dafür eine extra Provision zu verlangen. Beide Männer waren mit dem Handel zufrieden.

Danach wechselten sie das Thema und sprachen über Lhynne. Der Fürst schien sie ohne Grund zu tadeln. Sie seihe für Alric nicht angemessen und als Zeichen seines guten Willens würde er ihm eine wertvolle Sklavin aus seinem Haus schenken, die einem so treuen Freund seines Hauses zur Seite stehen sollte.

Während sie darüber sprachen, verstärkte Alric seinen Griff um Lhynnes Haar und presste ihren Kopf fest auf sein Glied.

"Ich brauche keine neue Sklavin. Ich habe mehr als Genug."

"Gewiss, Alric. Doch es wäre mir ein persönliches Anliegen, wenn du sie dir als Leibsklavin nimmst. Sie ist von weit edlerem Blut, als dieses aquilonische Vieh, was du auf der Straße aufgesammelt hast."


Lhynne:
Während des Gesprächs merkte man deutlich, wie sehr Lhynne sich inzwischen an ihren Herrn gewöhnt hatte und wie empfindsam sie auf seine Signale reagierte. Je nachdem, wie sanft er ihre Kopfhaut streichelte, widmete sie sich hingebungsvoll seiner Erregung. Sie leckte und saugte an seiner Eichel, nahm seinen harten Schwanz tief zwischen ihre Lippen und verharrte so, nah am Würgereiz, als sie an der Intensität von Alrics Griff an ihren Haaren spürte, dass sie ihn gerade besonders erregte.

Alles in allem würde sie auf einen außenstehenden Beobachter recht hingebungsvoll und vor allem gut eingespielt wirken. Ihre Hände hielt sie während der ganzen Zeit folgsam auf ihrem Rücken überkreuzt und die ein oder andere blonde Strähne, die ihr im Eifer des Gefechts ins Gesicht fiel, pustete sie einfach zur Seite. Dass Alric sie nicht unbedingt zwingen musste konnte man immer wieder gut erkennen, wenn sie sich ein wenig zurück lehnte und der im Schein der Kerzen funkelnde Schmuck den Blick auf ihren harten Knospen lenkte.

Sobald der Stygier sie allerdings von seinem Geschlecht fort zog, verharrte sie absolut still. Ohne den Versuch zu machen, den dann doch häufig recht groben Griff irgendwie zu lockern, wartete sie, bis sich das Gesprächsthema wieder unwichtigeren Dingen zuwandte und Alric sie erneut gewähren ließ.

Mit einem Ohr halbherzig den Verhandlungen lauschend, war sie erleichtert, dass der Besuch sich bisher als so problemlos gestaltete und der Magier eigentlich keinen Grund haben dürfte, unzufrieden mit ihr zu sein. Gerade wieder mit der Liebkosung seiner Hoden beschäftigt, wurde sie auf einmal des neuen Themas gewahr. Warum der Alte dieses zweifelhafte Interesse an ihr zeigte, war ihr schleierhaft, doch eines war klar, so abschätzig, wie er von ihr sprach, versuchte er sie vor Alric schlecht zu machen.

Darauf vertrauend, dass ihr Herr nichts auf die Worte des Mannes geben würde, stockte sie kaum merklich, als der auf einmal vorschlug, sie durch eine andere zu ersetzen. Ohne zu wissen, was man dann mit ihr machen würde, blieb ihr bei diesem Vorschlag für einen Augenblick die Luft weg. Sicher nicht so, dass man es sehen würde, doch Alric konnte das - wenn auch wirklich kurze - Stocken sicher spüren. Schnell widmete sie sich wieder seinem Glied, das der Magier sofort wieder tief in ihren Mund schob. So verharrend, als er sie festhielt, versuchte sie nicht zu würgen und schmiegte ihre weiche Zunge gegen die harte Erregung in ihrem Mund.


Alric:
Alric reagierte auf ihr Spiel, doch nicht, so als würde er es sich entspannen. Er packte stattdessen Lhynnes Schopf und presste ihren Kopf mit voller Kraft gegen seinen Phallus. Seine Eichel stieß bis in ihre Kehle vor und verharrte dort, während er zu dem Fürsten sprach.

"Ihr habt bestimmt jemanden für mich im Sinn?"

"Sicher, sicher", lächelte der Alte, während Alric Lhynne weiter seinen Schwanz tief in ihre Kehle zwang. "Komm herein, Kind."

Eine junge Frau von vielleicht 18 Jahren betrat den Raum. Auch sie war wie eine Sklavin spärlich bekleidet, auch wenn man ihren Körper ebenfalls mit hübschen Stoff in Szene setzte. Sie hatte brünettes, leicht gewelltes Haar und entsprach wirklich der Vorstellung einer Schönheit.

"Sie ist mein Geschenk an den mächtigen Alric", erklärte der Fürst mit einem Lächeln.

Alric jedoch schien gerade etwas anderes zu empfinden, denn er rammte nun sein Glied mehr mals stoßend in Lhynnes Kopf. Doch nicht um zu kommen, sondern einfach aus Wut, die für einem Moment in ihm hochkam. Lhynne musste für die Dreistigkeit des Fürsten büßen. Das war klar. Erst, als vor ihren Augen bereits Sterne flackerten, zog er sein Glied aus ihrer Kehle und richtete sie auf. An ihrem Haarschopf packte er Lhynne und setze sie auf seinen Schoß, sodass sie sich die Neue ansehen konnte.

"Ich danke für dieses großzügige Geschenk."

"Willst du es nicht ausprobieren. Deine alte Sklavin, kann solange ja, die Fotze deiner neuen Leibsklavin lecken."

Er küsste ganz unauffällig Lhynnes Nacken. Raunte Lhynne leise zu: "Sie darf noch nicht sterben, Lhynne." Mit diesen Worten schob er sie von seinen Schoß.

"Sicher. Aber das hat Zeit. Meine beiden Sklavinnen sollten mit einander spielen, während echte Männer sich um das Geschäft kümmern. Lassen wir sie sich ein wenig beschnuppern."

Das war ein Wort. Alric und der Fürst erhoben sich und verließen gemeinsam den Raum. Die beiden Sklavinnen des Fürsten folgten. Nur Lhynne und die andere blieben zurück.


Lhynne:
Ein würgendes Geräusch erklang aus der Höhe seiner Schenkel, als er sie so fest an sich zog. Seine Eichel stieß gegen ihren Rachen und der Würgereflex war schier übermächtig. Verzweifelt genau so verharrend, wie er sie fest hielt, zwang Lhynne sich mit aller Kraft dazu, sich nicht gegen ihn zu wehren. Sie veränderte dabei die Position ihrer Hände hinter ihrem Rücken, bewegte sie so, dass sie ihre Unterarme umfassen und sich daran festhalten konnte. Ein simpler Trick, der ihr half, die Beherrschung nicht zu verlieren. 

Fassungslos folgte sie dem Gespräch. Ein Teil von ihr fühlte sich verraten, schien es doch so, als wäre Alric soeben im Begriff, sie einfach auszutauschen. Alt gegen neu, wie eine x-beliebige Ware, die sie in seinem Universum nun einmal war. Doch ein anderer Teil von ihr vertraute darauf, dass seinen Worten ein Plan inne wohnte, der sich ihr einfach noch nicht erschloss. Sie hatte schon einmal den Fehler gemacht, ihm zu misstrauen und aus dem Affekt zu handeln, damals, als sie dachte, er würde sie einfach so dem Aquilonier überlassen. Alric hatte sie eines besseren belehrt und so vertraute und hoffte sie darauf, dass es dieses Mal ähnlich sein würde. Immerhin gab es Regeln, die man befolgen musste, bewegte man sich in stygischen Adelskreisen und vermutlich besagte eine dieser unausgesprochenen Regeln, dass man seinen Gastgeber nicht brüskierte, indem man ein wertvolles Geschenk ablehnte.

Als das 'Geschenk' den Raum betrat, hatte Lhynne freilich keine Möglichkeit, ihre Konkurrenz zu begutachten. Nach wie vor im festen Griff ihres Herrn gefangen war das einzige, was sie sehen konnte, die braune Haut seines Schoßes unmittelbar vor ihren Augen. Ihr blieb also nur an Alrics Reaktion abzulesen, ob ihm die andere Frau gefiel, oder nicht. Diese Reaktion fiel dann aber deutlich heftiger aus, als sie erwartet hatte und wieder würgte sie, als er seinen Schaft in ihren Mund stieß. Fast schien es, als sei er wütend und sie alleine diene ihm als Ventil.

Fest grub sie ihre Finger in ihre Unterarme, weiterhin bemüht still zu halten und sich nicht zu wehren, doch seine unbarmherzigen Stöße bewirkten schon bald, dass ihr schwummrig wurde und ihr Blickfeld verschwamm. Als habe er ein Gespür dafür, wann es ihr zu viel wurde, hörte er jedoch genau in dem Moment auf, als ihr die Sinne zu schwinden drohten. Fast schon dankbar für den festen Griff an ihren Haaren - bewahrte er sie doch davor, vor aller Augen zu straucheln - ließ sie sich auf seinen Schoß ziehen. Zittrig durchtamend rang sie nach Luft und musterte die schöne und vor allem junge andere Sklavin.

Versucht, dem Alten bei seinem provokanten Vorschlag ins Gesicht zu spucken, wunderte sie sich beinahe selbst darüber, wie gut sie sich im Griff hatte. Ihren Blick wieder auf den Boden gesenkt lehnte sie sich ein klein wenig gegen ihren Herrn, als ob seine Nähe ihr Sicherheit und Kraft geben würde.

Den Kuss an ihrem Nacken mit einem sehr leisen, wohligen Seufzen quittierend, nickte sie kaum merklich und unendlich erleichtert. Also hatte sie Recht gehabt, Alric spielte ein Spiel, zu dem er mehr oder weniger gezwungen wurde. Was er forderte, machte Sinn, wenn die andere Sklavin binnen der nächsten Stunde mit Schaum vor dem Mund sterben würde, würde es zu viel Aufsehen erregen. Nur war Lhynne sich immer noch nicht 100%ig sicher, wie das Gift überhaupt funktionierte. Sie nahm an, dass es mit ihrem Speichel zu tun hatte, aber vermutlich auch mit ihrer Feuchtigkeit, wenn sie erregt war. Also hieß es, das 'Geschenk' irgendwie von beidem fern zu halten.

Von seinem Schoß gehoben, blieb sie neben ihm stehen, die demütige Haltung annehmend, die er sie gelehrt hatte. Erst, nachdem die beiden Männer den Raum verlassen hatten, hob sie ihren Blick und taxierte die junge Frau.


Alric:
Die neue Sklavin mustere Lhynne schweigend, bis die Herrn und das Gefolge den Raum verlassen hatte. Die junge Frau wusste sich zu benehmen und war offensichtlich gut erzogen, trotzdem wertete sie Lhynne fast abschätzig. In ihren Augen war die bisherige Leibsklavin wohl unwürdig, auch wenn es ganz andere Gründe waren, als man vielleicht auf den ersten Blick erahnte. Es war nicht jene Art, wie sie es von Nori kannte. Es war viel mehr eine innere Ablehnung, die gegenüber Lhynnes Status gerichtet war.

"Du bist also die Sklavin des Herrn Alric, von der man in Khemi schon überall Gerüchte gehört hat", stellte sie fest.

Dann kam etwas über ihre Lippen, welches fast so etwas wie ein Friedensangebot war. "Ihr könnt nichts für eure gemeine Herkunft. Ich werde meinem neuen Herrn bitten, dass er euch schont. Ich will dies Schicksal ebenso wenig wie Ihr. Doch wir sind Dienerinnen einer größeren Sache und euer Herr ein wichtiger Spieler."

Alric hatte in der Zwischenzeit andere Dinge zu tun. Es ging um das Siegeln von Verträgen und Abmachungen. Das Erneuern von Vereinbarungen und die Übergabe eines Beutels. Es war kein Gold in diesem, sonder ein Gegengift, welches Alric am Tag zuvor in seinem Labor zubereitet hatte.

Es schütze vor den gängigen Giften, mit denen sich ein Herrscher auseinandersetzen musste. Es schütze das Leben des Monarchen und sorgte dafür, dass die Geschäftsbeziehung noch lange hielt. In den Vergangenen Jahren war Alric jedoch immer wieder versucht gewesen, der Mixtur seine Wirkung zu nehmen. Der Fürst war ein alter Bekannter und die Geschäftsbeziehungen waren lange und innig. Der Versuch, ihm jedoch das Mädchen an Lhynnes Stelle anzubieten, war mehr als dreist.

Alric vermutete, dass sie eine Spionin war und Alric konnte sich nicht sicher sein. Lhynne war eine Mörderin, darauf war verlass. So jemanden konnte man trauen, oder zumindest konnte man sein Verhalten erahnen. Er hatte schon Pläne, wie er die neue, ungewollte Sklavin beseitigen würde. Dann jedoch sprach der Fürst in Abwesenheit allen Gefolges mit ihm, als sie gemeinsam durch den Garten hinter dem Palast gingen. Alric lauschte und seine Miene verfinsterte sich.

Er behielt diese Finstere Miene bei, als er zu seinen Sklavinnen zurückkehrte. Und sprach: "Kommt. Beide. Wir kehren nach Hause zurück."


Lhynne:
Lhynne bemerkte den abschätzigen Blick der anderen Sklavin, beschloss aber, zunächst abzuwarten und die andere erst einmal kommen zu lassen. Auf diese Weise würde sie vermutlich mehr erfahren, als wenn sie selbst die Initiative ergriff. Auch wenn die Geringschätzung unverkennbar war, so erkannte Lhynne doch keinerlei Anzeichen von Eifersucht, wie sie sie bei Nori entdeckt hatte. Was im Grunde nur zwei Ursachen haben konnte. 1. die Sklavin wollte Alric nicht gehören und wäre somit froh, wenn seine Aufmerksamkeit weiterhin der Aquilonierin gelten würde, oder 2. die Sklavin war sich ihrer neuen Position als Leibsklavin des Magiers so sicher, dass sie in Lhynne keine Konkurrenz sah.

Ihren dann folgenden Worten entnahm Lhynne, dass sie mit Möglichkeit zwei vermutlich recht nah an der Wahrheit lag.

"Was für Gerüchte hört man denn?", fragte sie höflich und schenkte dem Mädchen ein möglichst dankbar wirkendes Lächeln. "Ihr seid sehr großzügig, obwohl Ihr es nicht sein müßtet."

Der anderen ein wenig Honig um den Mund zu schmieren würde sicher nicht schaden. Sie wusste immerhin nicht, wie lange Alric das 'Geschenk' behalten wollen würde und so lange sollte sie einen offenen Konflikt vermeiden.

"Darf ich fragen, wie Ihr in dieses Spiel geraten seid? Euer ehemaliger Herr sagte, Ihr wäret von kostbarem Blut?"

Was Alric während der Zeit tat, konnte sie nur vermuten, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit war er mit irgendwelchen geschäftlichen Angelegenheiten beschäftigt. Er ließ sie eine ganze Weile alleine und mit der Zeit erschloss sich Lhynne, welches Vertrauen er ihr damit entgegen brachte. Nicht nur, dass er sie eher unvorbereitet mit auf diesen Empfang genommen hatte, nein, er ließ sie sogar alleine und vertraute offenbar darauf, dass sie sich benahm.

Und in der Tat war ihr Benehmen tadellos, sowohl während der Zeit, in der sie sich mit der anderen Frau alleine in dem abgetrennten Raum aufhielt, als auch, als ihr Herr zurück kehrte. Sofort nahm sie wieder die demütige Haltung ein und heftete sich auf seinen Befehl hin wieder an seine Fersen. 


Alric:
„Du bist etwas besonderes, weil du bedeutungslos bist. Manche hassen dich, andere beneiden dich. Aber niemand weiß, wieso Alric dich auserwählt hat. Und das verunsichert die Mächtigen der Stadt. Gerüchte besagen, du bist durch seine Magie gezeugt worden. Andere sagen, du seist eine Hexe aus dem Norden.“

Die Sklavin, die Lhynne gegenüber stand, lächelte kurz auf, auch wenn ihre Miene sich danach wieder eintrübte. Sie schien sich zu freuen, sie einmal kurz mit einer Gleichgestellten sprach. Zumindest was den offiziellen Rang an ging.

„Alle Frauen aus einer Adelslinie sind Teil des Spiels. Schon von Geburt an. Sie werden verkauft und geraubt, verpfändet und als Geisel an den Hof eines mächtigen Fürsten gegeben, von denen es in diesem Land viele gibt.“

„Genug geredet“, verkündete Alric, als er zurückkam. Kurz streichelte er über Lhynnes Wange und Haaransatz, während er die andere Sklavin musterte. Er war überraschend zärtlich zu Lhynne, auch wenn seine Miene immer noch den innewohnenden Zorn verkündete, was man jedoch nur erkennen konnte, wenn man sein Mienenspiel langegenug kannte. „Kommt meine Sklavinnen. Der Tag ist noch nicht zu Ende.“

Mit diesen Worten gab er Lhynne das Zeichen sich aufzurichten. Er nahm ihren Umhang und löste ihn. Dann legte er ihn der Neuen um. Diese Lächelte leicht, denn sie fühlte sich dadurch erhöht. Als Nächstes reichte er Lhynne ein anderes, welches er unter seiner Tunika verborgen hatte, einfaches Gewand, wie es einfache Sklaven im Palast trugen, um sich vor der Kälte zu schützen.

„Wenn wir gehen, wirst du drei Schritte hinter Leibsklavin Alia gehen und deinen Kopf gesenkt halten, wie es sich für eine niedrige Sklavin gehört“, verkündete er. Alias Miene hellte sich etwas auf.

Er griff dabei nach dem Umhang und zog die Kapuze so, in Lhynnes Gesicht, dass man ihr Gesicht kaum erkennen konnte. Auch die Ringe, die an Füßen und Armen zu sehen waren, verdeckte er. Lhynne konnte spüren wie er ihr etwas dabei in die Drückte. „Für den Prinzen von vorhin“, flüsterte ihr zu. Das Gewebe des Umhangs war rauer, als alles, was sie in Alric Anwesenheit jemals an Stoff berührt hatte. Ja, selbst das Stroh in ihrem Verschlag schien weicher zu sein.

„Pass auf, dass du nicht im Palast verloren gehst. Ich werde nicht auf dich warten. Der Fürst hat recht, dass ich nur die Beste verdient habe.“ Seine Stimme war ungewöhnlich laut, so als wollte er nicht nur zu Lhynne, sondern zu dem ganzen Palast sprechen. „Sag ihm sieben Tage“, murmelte er leise, als er Lhynne einen groben Stoß versetze. „So, und jetzt geh mir aus den Augen.“

Alric drehte sich um, und Alia schien ohne zu Zögern den Platz hinter ihm einzunehmen, den Lhynne bei ihrer Ankunft von für sich hatte. Lhynne blieb mit einer kleinen Lederartigen Kugel in der Hand zurück.


Lhynne:
Mit freundlicher, aber auch durch und durch nichtssagender Mimik hörte Lhynne zu. Was die andere Sklavin ihr erzählte, hätte sie so nie erwartet, aber Alric hätte es sicher amüsiert. Vielleicht war auch genau diese Verwirrung, die er mit ihrer Wahl gestiftet hatte einer der Gründe, warum er gerade sie als seine Leibsklavin auserkoren hatte? Aber wie auch immer, Lhynne hütete sich, auch nur einen einzigen ihrer Gedanken zu zeigen.

Auch wenn ihre körperlichen Fähigkeiten 'dank' Alrics Tun schon lange nicht mehr die einer guten Assassine waren, hatte sie ihre Mimik doch nach wie vor im Griff. Und so lächelte sie nur sacht auf die Information hin, sie sei vielleicht aus Magie gezeugt worden oder gar selbst eine Hexe. Vielleicht stimmten die Gerüchte, vielleicht auch nicht, aus der Reaktion der Aquilonierin heraus ließ sich jedenfalls nichts ablesen.

Sie hätte sich gern noch mehr mit der anderen Sklavin unterhalten, doch da kam Alric auch schon zurück. Überrascht, dass er sie so zärtlich berührte, lehnte sie ihre Wange sacht gegen seine Hand. Eine Regung, die man kaum sehen, Alric aber sehr wohl spüren konnte. Offenbar hatte er sich wieder gefangen und wahrte den Schein, wenn sie auch nach wie vor den Zorn in seinen Augen lodern sehen konnte. Aber vermutlich kannte sie ihn inzwischen einfach so gut, dass es nur ihr und sonst niemandem auffallen würde.

Auf sein Zeichen hin richtete sie sich auf und blieb mit auf dem Rücken verschränkten Händen vor ihm stehen. Ihren Blick hielt sie auf den Boden gesenkt, auch dann noch, als er ihren Umhang nahm um ihn der anderen Frau um die Schultern zu legen. Vor den Geschehnissen mit dem aquilonischen Patrizier hätte sie sich noch verraten gefühlt, doch inzwischen glaubte sie genug zwischen den Zeilen lesen zu können um zu erkennen, dass ihr Herr lediglich tat, was man von ihm erwartete. In seiner Position musste selbst er gewisse Regeln befolgen, was er aber tun würde, wenn sie sich wieder hinter der Anonymität seiner eigenen Mauern befanden, stand auf einem ganz anderen Blatt.

So trug sie eine zutiefst gedemütigte Miene zur Schau, benahm sich aber dennoch weiterhin völlig tadellos. Als sei ihr bewusst, dass sie von niederem Blut war, ließ sie sich den groben Stoff umlegen, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Instruktion, sie möge sich drei Schritte hinter seiner neuen Leibsklavin halten, nickte sie ab. "Natürlich, Herr."

Warum er sie anschließend so verhüllte, verstand sie nicht ganz, aber vielleicht gehörte es einfach dazu, dass man bei einer einfachen Sklavin keine goldenen Hals- und Armbänder sehen konnte. Das, was er ihr anschließend in die Hand drückte, umschloss sie schnell und ließ sich nichts weiter anmerken. Wollte der Magier sie wirklich als Botin benutzen? Verwirrt betastete sie das etwas und kam zu dem Schluss, dass es sich um eine kleine Kugel handelte, die sich irgendwie ledrig anfühlte.

Die dann folgende Rüge, die so laut gesprochen sicher auch der letzte im Palast gehört hatte, nahm sie mit einem demütigen Nicken zur Kenntnis. Zum einen hatte Alric so sicher gestellt, dass man ihm die ganze Scharade abnahm, aber hatte er ihr damit auch durch die Blume gesagt, dass sie verloren gehen sollte, um den Prinzen die Kugel zu übergeben?

Auf die geflüsterte Information bezüglich der sieben Tage zu reagieren, hatte sie keine Chance, folgte doch gleich darauf der Stoß, der sie etwas mehr als nötig straucheln ließ.

Wartend, bis Alric sich in Bewegung setzte, heftete sie sich etwa drei Schritte hinter Alia. Verstohlen linste sie dabei unter der Kapuze hervor und hielt nach dem Prinzen Ausschau.


Alric:
Der Magier betrat die Halle gefolgt von Alia, die sichtlich ihren Status zur Schau stellte, ohne weiter auf Lhynne zu achten. Auch Alric hatte scheinbar keine Beachtung mehr für seine Sklavin, mit der er hier her gekommen war. Ohne sich weiter um die Anwesenden zu kümmern. Steuerte er das Haupttor an.

Er verließ das Anwesen, ohne Lhynne weitere Instruktionen zu geben. Dies war wohl der ultimative Test für sein Vertrauen. Wenn sie versagte, würde er sie wirklich ersetzen, denn es ging dabei um nichts weniger als ihre eigene Zukunft. Vermutlich ahnte Lhynne dies nicht, und vielleicht war es gut so. Aufregung konnte leicht zum Verderben führen.

Der Mann, den er zuvor mit Prinz angesprochen hatte, stand an einem Springbrunnen. Hier ging er offenbar alleine der Zerstreuung nach. Es war offensichtlich ein gewöhnlicher Adliger, der seinen Reichtum ohne Schminke zur Schau stellte. Goldene Ringe und Ketten zierten seinen Körper. In der Hand hielt er einen Kelch mit Wein.

Draußen mussten die Träger auf Alrics Wunsch hin ihre Plätze tauschen, da er der Meinung war, das es so besser sei. So verzögerte sich die Abreise für einige Momente in denen Alia bereits in der Sänfte saß. „Die nordische Sklavin. Sie scheint nicht sonderlich Helle zu sein, Herr. Ich würde mich nicht verlaufen“, erklärte die junge Frau.

„Ich werde sie bestrafen“, erklärte Alric nüchtern.


Lhynne:
Mit wachsender Sorge nahm Lhynne zur Kenntnis, dass sie sich schnurstracks dem Tor näherten. Sie hatte gehofft, Alric würde noch eine Weile auf dem Fest bleiben und ihr so die Möglichkeit geben, in Ruhe nach dem Prinzen Ausschau zu halten. Zwar hatte ihr Herr sie in den vergangenen Monaten körperlich geschwächt, doch ihre Instinkte waren nach wie vor geschärft und unauffällig in einer Menschenmenge unterzutauchen war ihre leichteste Übung. Zumal sie im Moment auch so verhüllt war, dass ihre blonden Haare und die helle Haut keinerlei Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten.

Dass sie das Anwesen allerdings jetzt sofort verlassen würden, damit hatte sie nicht gerechnet. Und es stellte sie vor ein ziemlich großes Problem: wie sollte sie dem Prinzen das Kügelchen samt Botschaft zukommen lassen, wenn sie jetzt gingen? Möglichst unauffällig ließ sie sich etwas zurück fallen und vergrößerte den Abstand zu Alia, die sich scheinbar dermaßen in ihrem neuen Status sonnte, dass sie davon nichts mitbekam.

Fieberhaft huschte ihr Blick unter der Kapuze von links nach rechts und hielt nach dem Prinzen Ausschau. Wenn sie ihn fand, würde sie einfach alles auf eine Karte setzen müssen, aber dafür musste sie ihn eben erst einmal entdecken. Seltsamerweise führte die Situation aber nicht dazu, dass Lhynne nervös wurde, sondern ganz im Gegenteil schärfte das Adrenalin ihre Sinne und ließ sie gleichzeitig ruhig und abgeklärt werden. Sie war in ihrem Element.

Und so bog sie in Richtung des Springbrunnens ab, als sei es das natürlichste der Welt. Einer Sklavin würde man kaum Beachtung schenken, es sei denn, sie benahm sich auffällig und das tat Lhynne nicht. Sie drehte eine Runde um den Brunnen und ließ das Kügelchen in die weiten Falten der kostbaren Tunika fallen, als sie den Prinzen passierte. Ihr "Sieben Tage", ging fast im Rauschen des Wassers unter und sollte für den Prinzen doch gut genug hörbar sein.

Mit nur minimal beschleunigten Schritten eilte sie zum Ausgang, wo die Träger gerade ihre neue Position einnahmen. Also hatte Alric doch eine Möglichkeit gefunden, ihr ein klein wenig Zeit zu verschaffen. Vor der Sänfte angelangt, blieb Lhynne stehen, ihren Blick demütig gen Boden gerichtet. "Soll ich Euch zu Fuß folgen, Herr?"


Alric:
„Du bist zu spät. Alia hat dies bereits bemerkt und ich werde dir deine verdiente Strafe zuteilwerden lassen.“

Der Magier erhob sich aus der Sänfte und trat vor Lhynne. Er enthüllte ihr Haupt und riss an ihren Kleidern, bis sie vollkommen nackt vor ihm stand. Die kalte Luft des Abends tanzte über ihre Haut.

„Du kannst nicht einmal einfache Aufgaben erfüllen, die man dir laut und deutlich sagt!“ Ein sadistisches Lächeln huschte über seine Miene, während er mit kräftiger Stimme zu ihr sprach.

Alric nahm die Peitsche von seinem Gürtel und ließ sie durch die Luft knallen. Mehrmals holte er aus und Lhynne konnte den Luftzug der Bullenpeitsche spüren. Dann schlug er richtig zu. Lhynnes nackter Körper wurde vor den Augen der Sklaven getroffen und erbebte. Es war eine martialische Geste. Eine die Sklaven und Herren verstanden.

Mehr mal zog er mit der Peitsche durch. Doch nie traf das Leder ihre Haut fester, als mit einem leichten Klaps. Alric schien dieses Werkzeug sehr bewusst zu beherrschen. Andere Männer hätten ihr mit diesen Schlägen die Haut vom Körper gezogen. Er jedoch ließ sie nur ein leichtes Ziehen fühlen, auch wenn sie rote Striemen auf ihrer Haut bildeten.

„Dies ist erst der Anfang. Ich kann es nicht dulden, dass man mich hintergeht!“

Er steckte die Peitsche weg. Dann nahm er ihre Handgelenke und fixiere ihre Fesseln vor dem Körper, bevor er diese mit einer Kette an die Sänfte band.

„Versagen wird bestraft, Erfolg wird belohnt.“

Ein Lächeln umspielte bei diesen Worten seine Miene. Es war ein allgemeiner Satz, der nur in diesem Kontext seine Bedeutung entfaltete. Dann setzte er sich in die Sänfte und wies die Träger an, ihn nach Hause zu bringen.


Lhynne:
Mit stoisch nach unten gerichtetem Gesicht nahm Lhynne den öffentlichen Rüffel hin. Ihr war klar, dass Alric das Spiel weiter spielen musste, wenn es überzeugend wirken sollte. Vorausgesetzt natürlich, sie hatte seine Worte und Gesten überhaupt richtig interpretiert.

Zusammenzuckend, als er ihr die Kleider vom Leib riss, fröstelte sie augenblicklich, bemühte sich aber weiter um eine demütige, schuldbewusste Mimik. Die kleine Information, dass die vorhin noch ach so freundliche Alia ihre Verspätung bemerkt hatte, speicherte sie aufmerksam ab. Gut zu wissen, dass die andere Sklavin eine ebenso falsche Schlange zu sein schien, wie Nori, nur auf andere Art und Weise.

Die Hände hinter dem Rücken verschränkt ließ sie Alrics Wutausbruch über sich ergehen, fragte sich allerdings irgendwann, ob das wirklich alles nur gespielt war. Falls ja, machte er seine Sache durch und durch gekonnt, allerdings war sein Lächeln für ihren Geschmack eine Spur zu sadistisch.

Und so spiegelte sich echte Angst in ihren blauen Augen, als er zu der Peitsche griff, jener brutal anmutenden Waffe, mit der er ihr bereits vor ihrer Abreise gedroht hatte. Noch deutlich hallte seine Warnung in ihren Ohren nach, dass er jegliches Fehlverhalten öffentlich würde sanktionieren müssen, selbst wenn es hieße, ihr dabei die Haut von den Knochen zu peitschen. Nichts anderes würde man von einem Herrn wie ihm erwarten.

Mit jeglicher Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte, trotzte sie dem schier übermächtigen Verlangen, vor ihm zurück zu weichen. Das knallende Geräusch und die Luftzüge so unmittelbar neben ihrem Körper zehrten an ihren Nerven, doch sie wusste, würde sie sich ihm jetzt widersetzen und sei es nur durch einen minimalen Schritt nach hinten, wäre es kein Spiel mehr, sondern bitterer, vielleicht tödlicher Ernst.

Ihr heftiges Zusammenzucken und der Schrei, als die Peitsche dann das erste Mal ihre Haut brennen ließ, waren echt. Niemand, der das Schauspiel beobachtete, würde auf die Idee kommen, dass die blonde Sklavin ihren Herren nicht voller echter Demut und Angst betrachtete. Die Tatsache, dass ihre Haut nach einigen Treffern nicht blutend von ihrem Leib hing, fiel vielleicht gar nicht so sehr ins Gewicht.

Zu Lhynne drang diese Tatsache erst nach dem vierten oder fünften Treffer durch. Viel zu sehr war sie anfangs damit beschäftigt, ihre Beine dazu zu zwingen, an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und der natürliche Fluchtreflex, gepaart mit dem brennenden Schmerz ließ sie zittern, aber sie machte nicht einen einzigen Versuch, sich der Strafe zu entziehen. Und dann, fast als Alric schon wieder aufhörte, wurde ihr klar, wie überaus dosiert er mit der riesigen Peitsche umging.

Trotz dieser Erkenntnis bebte sie am ganzen Leib, als er ihre Hände vor ihrem Körper fesselte und an der Sänfte fixierte. Falls seine dann folgenden Worte zu ihr durchdrangen und sie sich deren Bedeutung bewusst war, ließ sie es sich nicht anmerken.

Samstag, 19. Oktober 2013

Vollmondnacht



Das Bild entstand bei meinem Abendspaziergang heute entstanden. Dazu gibt es jetzt auch eine kleine Geschichte. Bald ist Halloween.




Vollmondnacht


Blutrot erhob sich der Vollmond über dem Wald. Sie lief, so schnell ihre zarten Füße sie über das feuchte Moos trugen. Ihr Herz pochte wie wild. Ihre Lungen schmerzten. Sie war hier nicht alleine. Jemand hatte ihre Witterung aufgenommen.

Das Mädchen wusste nicht, wer es war. Sie konnte nur seine Präsenz ahnen und diese Ahnung alleine reichte schon, um sie weiter voran zu treiben. Tiefer in den Wald. Im Unterholz hatte sie längst jede Orientierung verloren. Doch stehen bleiben war keine Option.

Entfernt vernahm sie das Wolfsgeheul. Die Jäger waren erwacht, um in ihrem Revier nach leichter Beute Ausschau zu halten. War sie die Beute?

Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Kurz erblickte sie die volle Mondscheibe, als sie über eine Lichtung hastete. Das Mädchen drehte den Kopf und blickte in das pechschwarze Gehölz. Sie ahnte einen Schatten. Sie spürte die Finsternis eines Dämonen, der dort auf sie lauerte und rannte weiter.

Blind stolperte sie durch die Dunkelheit. Ein Ast verfing sich zwischen ihren grazilen Beinen und brachte das Mädchen zu Fall. Schmerzhaft landete ihr Körper auf einem Bett aus Dornen. Sie kämpfte gegen den Schmerz an, als sich dutzende Dornen in ihr Fleisch gruben.

Sie musste aufstehen. Sie musste weiter laufen, doch war es nicht längst zu spät? Keuchend saß sie da und drehte sich dem Wesen um, welches ihr nachstellte. Sie sah die glühenden Augen, wie sie stechend aus dem Nichts heraus auf sie zu kamen.

Das leise Knurren wurde von ihrem pochenden Herzen fast übertönt. Langsam trat das wolfsartige Wesen an sie heran. Sie spürte den heißen Atem der Bestie auf ihrer Haut.

„Nein, bitte nicht!“, flehte das Mädchen und hob die mit blutigen Kratzern übersäten Hände zum Schutz.

Der Werwolf kannte jedoch keine Gnade. Eine unschuldige Maid allein im Wald? Lüstern betrachtete er sein Opfer durch seine blutroten Augen. Er nährte sich an ihrer Angst. Er ließ sich Zeit. Seine geschärften Sinne nahmen ihren Duft auf.

„Bitte, tu mir nichts“, flehte die Jungfrau. Doch vergebens. Die Bestie hatte bereits zum Sprung angesetzt.

Seine reißenden Zähne lechzten nach ihrer Kehle. Ein lauter Schrei, dann war es vorbei. Eine unheimliche Stille lag über dem Wald, während das Mondlicht nun silbern über die Wipfel streifte. Der Werwolf hatte wieder zugeschlagen.