Mittwoch, 31. August 2011

Die Nacht des Hexers - Teil 1 (WoW Fanfic)

Hier der Anfang einer neuen Geschichte, die sich jemand ganz toll gewünscht hatte. Ich hoffe sie gefällt euch und vergesst nicht fleißig zu Kommentieren!

Die Nacht des Hexers - Teil 1


Die Klinge blitzte nur einen Moment lang im Schein der Laterne auf, dann bohrte sich der kalte Stahl in das Fleisch des Mannes. Fassungslos blickte der Mensch in die leuchtend grünen Augen der rothaarigen Blutelfe. Sie lächelte boshaft, bevor sie die Klinge mit einem Ruck aus dem Körper des Menschen. Sein Blut tropfte von der leicht gebogenen Waffe und Lirya betrachtete sie mit tödlicher Neugier. Ihre Miene hatte etwas von einem Kind, welches fasziniert einen Regenschauer zusieht. Diese Tropfen waren jedoch rot. Sie waren der Lebenssaft jenes unbewaffneten Mannes gewesen. Seine Essenz, die auf den staubigen Boden des Brachlands tropfte.

"Hast du wirklich geglaubt, du könntest uns entkommen, Schwester?" Ihr Blick galt der anderen, Blutelfe, deren blondes Haar über ihre rechte Gesichtshälfte fiel. Lirya versetze dem sterbenden Menschen einen Tritt, bevor sie schließlich ihre Klinge auf die erstarrte Elfe richtete. "So. Und jetzt zu dir. Du hast den Orden verraten und dich mit einer niederen Kreatur, einem Menschen eingelassen."

"Nein, bitte, nicht!", stotterte die junge Elfe. Man konnte nur erahnen, was sie damit meinte. War es eine Bitte um Gnade oder die Verleugnung des Geschehenen. Ihre Augen waren auf den jungen Mann gerichtet, aus dessen Mundwinkeln Blut quoll. Er blickte seine Geliebte hilflos an, während der Lebensfunken in ihm erlosch.

Lirya wartete, bis sich der Schrecken tief in die Seele der Verräterin gebohrt hatte. Sie sollte Leiden, sie sollte den Schrecken mitnehmen, in die andere Welt. Erst, als der Blutstrom versiegt war, ließ die Blutelfe erneut die Klinge durch die Luft sausen. Sie stieß zu und genoss den Anblick, als die Elfe neben ihrem Geliebten zusammenbrach. Die Blutritterin kannte keine Gnade mit Verrätern an ihrem Volk. Sie sollten leiden und so würde der Todeskampf dieser Verräterin auch noch einige, endlose Minuten dauern.

Leises Wimmern war zu hören. Die junge Elfe griff mit zitternder Hand nach der ihres heimlich angetrauten Mannes. Ihre Verbindung war die Verbindung zweier verfeindeter Völker. Ihre Liebe hatte sie zusammen geführt. Sie waren in das Brachland geflohen, um vor dem Hass und dem Krieg in Sicherheit zu sein. Nun hatten sie die Schatten des Krieges eingeholt. Bevor die Elfe zum letzten Mal ihre Augen schloss, drückte sie die tote Hand ihres Geliebten ein letztes Mal. Tief in ihrem immer schwächer schlagenden Herzen hoffte sie, dass sie wenigstens im Tod vereint wären.

Die Ritterin nahm die Lampe vom Tisch und verließ die kleine Hütte. Sie empfand Mitleid mit der Verräterin. Sollte sie doch in der Hölle schmoren. Mit einer Handbewegung warf sie die Lampe in das Haus. Das Glas zerbrach und die Flamme des Dochtes entzündete das Öl. Als Lirya auf ihr Pferd stieg, schlugen bereits lodernde Flammenzungen aus der kleinen Hütte, die dem jungen Liebespaar eigentlich als Unterschlupf dienen sollte, um sich vor den Gefahren einer verrückt gewordenen Welt zurückzuziehen.

***

Ratchet war ein berüchtigter Piratenhafen. Schiffe aus dem Östlichen Königreich liefen hier regelmäßig ein und aus. Lirya wollte so schnell wie möglich von diesem trostlosen Flecken Kalimdors verschwinden. Doch die Natur hatte ihr in Form eines gewaltigen Sturms einen Strich durch die Rechnung gemacht. So musste die Blutelfe in diesem stinkenden Goblinnest bleiben, bis sich der heiße Südwind gelegt hatte.

Sie saß an einem Tisch und blickte aus der Taverne hinaus. In ihrer Hand ruhte ein Becher mit schlechtem Wein. Wie diese Goblins so etwas auch nur verkaufen konnten, blieb ihr ein Rätzel. Gefühlte Stunden saß sie schon mit ihrem ersten Becher da, und nahm nur unwillig einen Schluck nach dem anderen. Die Luft war rötlichbraun von dem aufgewirbelten Staub. Ein wirklich trostloses Land. Kein wunder, dass nur so mindere Kreaturen wie Tauren, Trolle, oder Orcs hier leben wollen. Um nichts in der Welt wollte die Elfe auch nur einen Tag länger an diesem Ort verweilen. Auch wenn sich in ihr langsam eine Müdigkeit ausbreitete, hoffte, nicht hier übernachten zu müssen. Sie wollte weg von hier.

Zu Liryas erstaunen, war sie nicht die einzige Blutelfe in der Taverne. Blutelfen waren eine höhere Rasse. Sie gaben sich für gewöhnlich nicht mit ihren niedrigen Verbündeten ab. Der Blutelf saß etwas abseits. Deutlich funkelten seine grünen Augen unter seiner schwarzen Kapuze. Ihre Augen verengten sich. Sie hatte ihn nicht gleich beim herein kommen bemerkt, aber jetzt wirkte dieser Mann auf sie unnatürlich und bedrohlich. Als Blutritterin hatte sie gelernt auf ihre Instinkte zu vertrauen und diese warnten sie plötzlich. Ihr Schwert war auf dem Rücken geschnallt und könnte jedem Angreifer rasch den Kopf vom Leib trennen.

Die Trollkellnerin brachte dem unbekannten Blutelf einen Krug. Nur ihre Taille und ihre Brüste waren von etwas gefärbtem Leder bedeckt. Ein typisches Trollflitchen. Mit schlürfendem Gang und nach Mojo riechend schlenderte sie auch zu Lirya.

"Alles in Ordnung, Maann?", fragte die ungefähr fünfeinhalb Fuß große, blauhäutige Trollin die rothaarige Elfe. Sie musste erst vor kurzem Mojo geraucht haben, denn der süßliche Duft beleidigte Liryas empfindsame Nasenflügel.

"Ja!", zischte sie leicht verärgert. Sie verwarf eine bissige Bemerkung, auch wenn ihre funkelnden Augen ihren Widerwillen deutlich zur Schau stellten.

"Gutti, Maann. Dann ich gehen wieder, Maann."

Die Trollin schlürfte davon und die Blutritterin erschauderte. Diese Kreatur gehörte zu den Völkern der Horde. Eine niedere, minderwertige Kreatur. Schüttelte leicht ihren Kopf, um gegen die aufkommende Müdigkeit anzukämpfen. Sie hatte in den letzten 36 Stunden nicht viel geschlafen und ihr zarter Körper signalisierte ihr vielleicht, dass sie doch etwas mehr Schlaf benötigte. Sie nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher. Der schale Wein mochte sie jetzt vielleicht doch noch erfrischen. Mit einem Seufzer stellte sie den Trinkbecher wieder auf den Holztisch.

Lirya wollte gerade aufstehen, als ihre Beine versagten. Die Rüstung, die sie am Körper trug, fühlte sich viel zu schwer an. Rot und schwarz gefärbte Stahlplatten und Lederteile, bedeckten ihren Körper um diesen zu schützen. Normal war sie selbst in dieser massiven Rüstung eine bewegliche Kämpferin. Nun schienen sie jedoch auf einmal Tonnen schwer zu wirken. Sie schnaufte und kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.

Was war nur mit ihr los? Alles begann sich um sie zu drehen. Sie wollte abermals aufstehen. Ihre Sinne rieten ihr zur Flucht, doch ihr Körper verweigerte ihr seinen Dienst. Panik füllte ihren dumpfen Verstand. Ihre Hände und Beine fühlten sich plötzlich taub an. Sie kämpfte dagegen an, doch ihr Kampf endete alsbald. Besinnungslos fiel die rothaarige Elfenritterin vorne über auf den Tisch der Taverne. Ein Lächeln huschte über die im Zwielicht verborgene Miene es von einem Cap verhüllten Blutelfen.

***

Als Lirya erwachte, schmerzten ihre Glieder. Es brauchte einige Momente, bis sie den Schmerz eine reale Bedeutung zuweisen konnte. Kerzenlicht erhellte die seltsame Höhle, in der sie sich befand. Ein süßlicher, schwerer, rauchiger Duft stieg ihr in die Nase. Sie war noch immer benommen und so dauerte es, bis sie begriff, dass sie weder Arme noch Beine bewegen konnte.

Mühsam hob sie ihren Kopf und blickte zwischen ihren ins Gesicht gefallenen Haarsträhnen zu ihrem linken Handgelenk. Eine weißgraue Substanz hatte sich über dieses gelegt und hielt sie mit gnadenloser Effizienz fest. Wie ein gewaltiger handdicker Spinnenfaden verband er ihren Arm mit der Wand der Höhle. Auch das andere Handgelenk und ihre Fußknöchel waren auf diese weiße gefangen.

Lirya bemerkte jetzt erst, dass sie vollkommen nackt war. Panisch zuckte ihr zierlicher Elfenkörper in den Fesseln, doch diese hielten sie nur um so fester. Am Rand des von den Kerzen erzeugten Lichthorizonts entdeckte die Blutelfe ihre Rüstung und ihr Schwert. Wer hatte es gewagt, Hand an sie zu legen. Die Blutritterin würde dafür grausame Rache nehmen. Sie wollte schreien, doch ihre Stimme versagte und nur ein leises Fiepen kam über ihre Lippen.

"Schon wach?", erklang es auf einmal hinter ihr. Lirya wollte sich umdrehen, wollte ihren Kopf zu der Quelle dieser unbekannten, rauen Stimme richten. Sie konnte es nicht.

Plötzlich spürte sie etwas zwischen ihren Schenkeln. Sie fühlte etwas Lederartiges, was sich von ihren weichen Knien aufwärts seinen Weg bis zu ihrer von einem feinen, roten Pelz besetzten Vulva bahnte und über diese streifte. Ein seltsames, fast erotisches Kribbeln durchfuhr sie. Lirya fauchte leise. Sie biss die Zähne zusammen, um sich nicht anmerken zu lassen.

Da kam der Unbekannte in ihr Blickfeld. Er trug noch immer einen schwarzen Umhang, nur seine Kapuze war jetzt zurückgeschlagen. Sein dunkelblondes, feines Haar war schulterlang. Er trug ein weißes Leinenhemd, eine schwarze Lederhose und ebenso schwarze Reitstiefel. In seiner Hand hielt er eine Reitgerte mit der er über Liryas blanken Arsch fuhr und ihr mit einem Lächeln auf den Lippen einen leichten Hieb auf diesen gab.

"Was wollen Sie?", harschte ihn die gefesselte Blutritterin an.

"Oh, das ist ganz einfach", lächelte der Fremde. Die Lederspitze glitt weiter hinauf über ihr Rückgrat, bis zu dem langen blutroten Haar, welches bis zu ihren Schulterblättern reichte. "Ich will dich."

Diese Worte ließen die stolze Elfe schlucken. "Was?", keuchte sie.

"Oh, du hast mich wohl verstanden, Schätzchen", lächelte der Blutelf und streifte mit der Reitgerte über ihr nacktes Schulterblatt. Es kitzelte und sie zuckte zusammen. Dann wanderte er um sie herum und streichelte fast liebevoll Liryas Brustwarzen. "Ich will dich. Ich will, dass du mir dienst."

"Sind Sie verrückt?", keifte Lirya ihn an und versuchte sich erneut aus den magischen Stricken zu befreien, die sie fest hielten. "Ich bin eine Blutritterin aus Silbermond. Ich diene keinem perversen, abtrünnigen Elfen." Ihre Augen funkelten im Zwielicht grünlich auf.

Der Mann lächelte und glitt mit der Spitze seiner Gerte über ihr zartes Dekolleté, ihren Hals hinauf, bis er schließlich an ihrem Kinn haltmachte und sie lüstern betrachtete. "Ich weiß, dass es dir schwerfallen wird, dich an dein neues Leben zu gewöhnen. Doch ich werde dich lehren."

"Sie sind verrückt!"

"Ja, vielleicht. Aber das hat dich nicht zu interessieren." Seine Augen streiften ihren wütenden Blick. Schmerzhaft drückte er die Lederspitze in die Hautmulde unterhalb ihres Kinns. "Ich habe dich beobachtet, seit du in dieses Land gekommen bist, kleine Blutritterin. Kalimdor ist ein wildes Land. Hier gelten andere Gesetze. Hier herrschen andere Götter. Hier herrsche ich."

"Wer seit Ihr?", fragte Lirya jetzt. Sie war dem Fremden ausgeliefert, wenn sie entkommen wollte, war es nur hilfreich zu wissen, mit wem sie es zu tun hatte. Sie wollte wissen, wem sie später den Kopf abschlagen würde.

Er nahm die Reitgerte von ihrem Hals und drehte der Elfe den Rücken zu. Dann sprach er mit leiser Stimme: "Ich habe viele Namen, kleine Blutritterin. Aber du wirst mich nach der heutigen Nacht nur noch Herr oder Meister nennen. Für all jene, die nur meine Taten kennen, bin ich der Hexer. Ein Schatten der Dunkelheit. Ein Kind der Dämonen und Drachen. Unter den Elfen und Menschen kannte man mich einst als Trykan."

"Dann werde ich dein Tod sein, verfluchter Hexenmeister. Ich werde dich jagen und töten." In ihrer Stimme lag noch all jener Stolz, den sie über Jahrzehnte als Hoch und spätere Blutelfe erworben hatte.

Er wandte sich wieder zu ihr um und das Kerzenlicht fing sich in seiner Miene. "Das wird sich zeigen, wenn deine Ausbildung vollendet ist. Ich habe dich beobachtet, kleine Blutritterin. Du hast viel Hass in deiner Seele. Dein Zorn macht dich stark. Das Licht bedeutet dir nichts. Ich werde deine verborgenen Talente ausgraben und dich zu einer Dienerin der Finsternis machen. Du wirst die Macht erhalten, die ich dir zubillige, du wirst mich anbeten, wie einen Gott."

"Niemals!", schrie sie ihm entgegen.

"Das glaubst du jetzt, kleine Blutritterin." Er trat einen Schritt auf sie zu. Seine behandschuhte Hand streifte über ihre Wange und sie fühlten einen Schauer, der ihr durch jede Zelle ihres Körpers lief. Ein dunkler Geist, der sich um ihre Elfenseele legte und sie bedrängte. "Sieh mich an, kleine Lirya. Ich habe in die Finsternis deiner Seele geblickt. Ich werde sie aus den Fesseln der Moral befreien und dich zu der meinen machen."

"Nein", keuchte sie.

Plötzlich nahm sie eine weitere Person wahr. Die blauhäutige Trollkellnerin betrat hinter Trykan das Sichtfeld der Elfe. Sie trug jetzt einen schwarzen Lederrock, welcher ihr nur knapp über die Hüften ging. Ihre überraschend wohlgeformten Brüste waren unbedeckt. An den steifen Nippeln steckten golden glänzende Metallringe. Sie trug einen Tisch herbei auf dem mehrere Rutenbündel lagen und stellte ihn ungefähr sechs Fuß von ihr entfernt auf den felsigen Boden der Höhle. Dann trat sie neben den Blutelfen und ließ sich mit ihren langen, schlanken Beinen auf ihren Knien nieder. Sie öffnete ihre Schenkel so weit, dass man einen guten Blick zu ihren blanken Schamlippen werfen konnte, die sich unter ihrem Lederrock abzeichneten. Stumm wartete sie, bis der Elf sie mit Aufmerksamkeit bedachte.

"Hast du alles getan, wie ich es befohlen hatte?"

"Ja Herr. Ich habe frische Brennnesseln gesammelt und zu Bündeln zusammengebunden. Ich habe auch einige Ruten der Giftweide abgeschnitten und dazu gelegt."

Lirya schluckte, als sie die Worte aus dem Mund der Trollin hörte, die ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt hatte, und ihren Blick demütig zu Boden fallen ließ. Brennnesseln konnten schmerzhaft sein. Doch Giftweide war brannte wie die Hölle. Seit ihrer Schulzeit, als kleines Mädchen hatte ihre Haut nicht mehr mit diesem Geholz Bekanntschaft gemacht. Damals hatte ein strenger Lehrer ihren nackten Hintern damit gezüchtigt. Sie konnte sich noch daran erinnern, als sie mit gespreizten Schenkeln nackt vor der ganzen Klasse stehen musste. Laut hatte sie bis dreißig zählen müssen. Später hatte sie ihm dafür die Kehle durchgeschnitten.

"Ausgezeichnet!" Der Hexer lächelte. "Dann können wir ja beginnen oder?"

Samstag, 27. August 2011

Unter dem Schwarzen Mond

Jemand hatte sich ja zu diesem Bild eine kleine Geschichte gewünscht. Nun, auch wenn ihr in den letzten Wochen recht Kommentarfaul wart, sponsere ich mal wieder eine. Ich hoffe der Name der Hauptperson gefällt.

lg
Krystan



Unter dem Schwarzen Mond


Ihre Augen waren von schwarzer Seide umhüllt. Hilflos folgte sie den Schritten in der Dunkelheit. Ihre Handgelenke waren vor ihrem Körper zusammengebunden. Das Hanfseil war straf gezogen und schnitt in ihre zarte, leicht gebräunte Haut. Sie trug High Heels aus schwarzem Leder, welches ihr bis zu den Oberschenkeln reichte. Das war alles. Ihre Schultern, ihre Brüste, ihre Scham und ihr Po lagen blank. Offen und ausgeliefert den Blicken der unbekannten Zuschauer.

Belinda betrat eine unbekannte Welt voller fremder Geräusche und Düfte. Alles, was sie kannte, was sie zu kennen glaubte, erschien ihr auf einmal in einem vollkommen neuen Blickwinkel. Wieso hatte sie sich von Nina nur dazu überreden lassen? Wieso hatte die junge Frau sich fesseln lassen? Wieso hatte sie Nina darum gebeten, nein auf Knien darum gefleht, sie mitzunehmen?

Ihre ältere Schwester verkehrte in diesen Kreisen. Sie war ein Kind der Nacht. Doch für sie, Belinda war es etwas vollkommen Neues, Beängstigendes und doch zu gleich Geiles. Ja, es war Geilheit, die sie roch und die ihr wie ein exotisches Parfüm in die Nase stieg. Angereichert war der Duft mit ihrem eigenen Saft, der sich zwischen ihren Schenkeln gebildet hatte und nun als dünner Film auf ihren frisch rasierten Schamlippen lag. Jeder Schritt mit den hohen Absätzen ließ sie um Luft ringen, und kostete sie Überwindung, denn sie hatte Angst zu stürzen. Angst war ein zentraler Punkt ihrer ins Dunkle getauchten Gedankenwelt. War sie wirklich eine Gefangene des unbekannten Mannes, der sie aus Ninas Wohnung abgeholt hatte? Wo führte er sie hin?

Sie schwüle Hitze machte selbst vor ihrer entblößten Haut keinen Halt. Schweiß bildete sich auf ihren Poren und sammelte sich zu verräterischen, glänzenden Tropfen auf ihrer Stirn, auf ihren Brüsten, ja selbst auf ihren Schenkel. Die Stimmen um sie herum wurden lauter, frivoler, und wirkten doch fremdartig.

Sie roch jene seltsame Duftmischung aus Zigaretten, Alkohol und Schweiß, wie es sie früher in fast allen Kneipen gab. Hatte man sie tatsächlich in einen so öffentlichen Raum gebracht. Wie viele Menschen, Männer würden sie gerade betrachten und sich dabei an ihrem entblößten Leib ergötzen? Ein Schauer lief ihr über den Rücken. War Nina noch bei ihr? Seit sie die Wohnung verlassen hatten, hatte man kein Wort mehr geredet. Das Schweigen machte Belinda fast wahnsinnig. Sie erfüllte die junge Frau mit einer weiteren inneren Anspannung, ohne dass sie sich derer Luft manchen dufte.

Der Herr, der zu ihr gekommen war, als Nina ihre Augen verbunden hatte, hatte ihr befohlen den Mund zu halten, wenn sie nicht gefragt wurde. Dann hatte sie ihn mit den Worten "Herr" anzureden. Ihr Name lautete ganz einfach nur "Hure", während Nina von ihm als Sklavin geehrt wurde. Die Worte verursachten ihr einen erregten Schauer. Nie hätte sie gedacht, dass "Sklavin" einmal ein Ehrentitel wäre, denn es sich zu verdienen galt.

Wie weit waren sie mit ihr gefahren? Eine halbe Stunde oder länger? Belinda empfand die Scham, sich den öffentlichen Blicken auszusetzen. Doch sie empfand auch Lust. Nackte Geilheit, während sie Augen der Fremden an ihr sattsehen mochten. Tat Nina das Gleiche? Hat sich ihre Schwester auch entblößt? Trug sie das massive, schwarze Halsband, das Ehrenzeichen ihrer Unterwerfung? Stand sie als Sklavin nur ihrem Herrn zu Verfügung? Demselben Herrn, der nun auch über sie gebot.

Die Tür fiel hinter ihr zu. Sie zuckte zusammen. Wollte sich umdrehen, instinktiv nachsehen. Doch sie war blind und ein Ruck an dem Seil, welches mit ihren Handfesseln verbunden war, ließ sie nach vorne taumeln. Sie stolperte, und wenn eine kräftige Hand sie nicht plötzlich nach oben gerissen hätte, währe sie wohl durch die ungewohnten High Heels gestürzt. Belinda stöhnte auf, als ihre Hände nun über ihrem Kopf festgehalten wurden. Ihre Arme wurden dabei leicht nach hinten überdehnt und ihr Rücken krümmte sich zu einem Hohlkreuz. Die birnenförmigen, festen Brüste der jungen Schönheit, reckten sich nach vorne. Wie reife, liebliche Früchte bot sie diese nun den unbekannten Blicken dar. Sie merkte, wie das Seil ihrer Fesseln an etwas über ihr befestigt wurde. Belinda stand nun aufrecht wie eine Statue, die sich in den Himmel streckte.

"Werte Gäste. Willkommen im Schwarzen Mond. Heute Nacht bringe ich euch einen besonderen Leckerbissen. Heute erweist uns nicht nur meine Sklavin ihre Dienste. Nein, auch ihre Hurenschwester ist gekommen, um eure Gelüste zu mehren." Die Stimme des Herrn hallte kräftig in dem unbekannten Raum und überlagerte alle anderen Geräusche. Mit einem Ruck wurde Belindas Augenbinde entfernt.

Sie gefesselte Frau blinzelte und versuchte mühsam sich in der unbekannten Umgebung zurechtzufinden. Nur Kerzenlicht erleuchte den Raum. Ihre Augen blickten nach oben. Die Decke des Raums erinnerte an den Mond. Das Licht fing sich in den Kratern und Konturen des beeindruckenden Gebildes. Belinda hing an einer Kette, welche von dem Zentrum der Konstruktion herab hing. Zahlreiche Gläser mit Kerzen umringten sie wie einen Feuergürtel.

Im hinteren Bereich konnte sie eine Theke erblicken. Zwischen den zwei großen Grablichtern stand eine Frau in einer schwarzen Lederkorsage. Ihr langes schwarzes Haar war glatt und fiel ihr leicht über den Rücken. Belinda konnte ihr Gesicht nicht erkennen. An der Theke saßen noch drei Männer auf Barhockern. Sie wirkten gepflegt, doch in den Augen funkelte etwas Animalisches. Ihre Blicke betrachteten sie, die gefesselte, ausgelieferte Frau. Hatte sie nicht immer davon geträumt? Sie spürte ein Kribbeln zwischen ihren Schenkeln. Ein Verlangen, welches im Alltag so oft verborgen blieb.

Eine Hand berührte ihre Schultern und glitt langsam hinab über ihren Rücken, bis sie schließlich den knackigen Po ertastete. Belinda schluckte. Unsicher drehte sie ihren Kopf zur Seite. Sie wollte sehen, wer sie berührte. Ihre Blicke huschten über ein paar Männern, die im rauchigen Zwielicht des Raums verborgen auf ihren Stühlen saßen und sie begafften. Schließlich erhaschten ihre Augen die ihrer Schwester. Nina stand neben ihr. Sie trug fast dieselben Stiefletten wie sie. Ihre Taille war durch eine Lederkorsage eingeschnürt, welche ihre nackten hübschen Brüste noch mehr betonte. Die Hand ihrer Schwester glitt durch ihre schweißnasse Pospalte und streichelte ihr Sternchen, bevor ein Finger zwischen ihre gut sichtbaren Schamlippen glitt.

Belinda biss sich auf ihre roten Lippen. Sie wusste nicht, was sie mehr beschämte. Die Tatsache, von ihrer eigenen Schwester so intim berührt zu werden, oder dabei den Blicken unzähliger, fremder Männer ausgeliefert zu sein. Scham war aber längst nicht alles, was sie empfand. Nein, als die Fingerkuppe durch ihren feuchten Spalt glitt, drückte sie unbewusst ihr Becken der schwesterlichen Hand entgegen. Geilheit durchströmte ihren Leib. Sie zitterte vor Lust. Ihre harten Brustwarzen glänzten im Licht der Kerzen.

Da erblickte sie die Hand des unbekannten Herrn. Er stand auf der anderen Seite und trug am ganzen Körper schwarzes Leder. In der Hand hielt er eine Kerze. Die Flamme war ungefähr auf Höhe ihrer Brüste. Leichte Panik stieg in ihr auf, als damit immer näher kam. Sie überlegte zu flehen oder gar zu schreien, doch sie tat es nicht, kämpfte gegen die Angst, die sich in ihr ausbreite. Sie drückte sich gegen den Finger ihrer Schwester, der ihre Klitoris streichelte, und keuchte laut hörbar, während sie sich gegen die Fesseln wand.

Die Flamme erreichte ihre linke Brustwarze und Belinda zuckte heftig zusammen. Sie spürte die Wärme auf ihrer schweißnassen Haut, doch bevor sie den Schmerz fühlte, entfernte sich die Flamme auch schon wieder. Die junge Frau seufzte erleichtert und zugleich lustvoll auf. Nina drückte einen anderen Finger leicht in ihre feuchte, heiße Spalte. Ihre Schwester war wirklich ein verdorbenes Biest. Die anwesenden Männer geilten sich bei dem Anblick auf und selbst die Barfrau schien nicht unbeeindruckt.

Ninas Herr hob die blutrote Kerze an und führte sie auf Augenhöhe. Langsam kippte er sie vor Belindas Augen und ein Schwall, heißen Wachses tropfte auf ihre bereits sensibilisierte, linke Brust. Die heiße Flüssigkeit ergoss sich rasch über die vor nässe glänzende Haut. Belinda stieß einen tonlosen Schrei aus, während um sie herum, ebenfalls erregtes Gemurmel zu hören war. Das rote Wachs hatte sich um ihren steifen Brustnippel wie eine zweite Haut gelegt, während sich darum herum kleine Tropfen auf der Haut gebildet hatten.

Der Herr nahm abstand von ihr, so dass alle Gäste sie gut sehen konnten. Plötzlich merkte Belinda, wie sich der Boden unter ihr bewegte. Die Fläche in der Mitte des Raums war offenbar beweglich gelagert. Langsam drehte sie sich zusammen mit ihrer Schwester auf einem gewaltigen Präsentierteller. Jeder konnte sehen, wie Nina weiterhin Belindas kleines Fötzchen verwöhnte, denn ihre Schwester fingerte ihre Scheide gut sichtbar. Mit der Zeit wurden ihre Knie weich und sie stöhnte im Rhythmus der Fingerbewegungen. Ihre linke Brust schmerzte, doch es war kein richtiger Schmerz, eher ein ziehen. Eines welches ihr den Rest von Verstand zu rauben schien.

Als sie eine Runde gemacht hatten, stieg der schwarz gekleidete Herr zu ihnen und begann das Spiel mit der Kerze von Neuem. Die Angst in ihren Augen war simpler Geilheit gewichen. Belinda ersehnte fast den Kuss des heißen Wachses. Es würde sie schmerzen, aber das darauf folgende Ziehen an ihrer Brust, würde sie wieder vervollständigen. Ja, es war auf eine unerklärliche Weise geil.

Der erste Tropfen ließ sie abermals laut aufstöhnen. Sie zuckte und wand sich in ihren Fesseln. Ihre Schwester nahm dies als Anlass, sie nur noch tiefer zu stoßen. Ninas zarter Finger ließ Belinda langsam austropfen. Ja, dicke schleimige Topfen ihres Lustnektars hatten sich an ihren geschwollenen Schamlippen gefunden und fielen nun mit langen Fäden langsam zu Boden.

Der Schmerz des heißen Wachses ließ langsam nach und Belinda glaubte fast, ohnmächtig vor Lust zu werden. Die Blicke der Gäste konnten sich an dem Spiel der beiden Schwestern kaum sattsehen. Wie gerne hätten sie selbst das Wachs auf Belindas Körper getropft? Wie gerne hätten sie der jungen Frau lustvolle Schreie entlockt, hätten sie an den harten Nippeln der beiden Schwestern geleckt und von ihren glänzenden Schamlippen gekostet? Aber noch war es nicht so weit. Das Spiel im Schwarzen Mond hatte gerade erst begonnen.

Mittwoch, 24. August 2011

Der Nerd und seine Prinzessin

Mal wieder etwas neues. Viel spass beim Lesen und Kommentieren.

Der Nerd und seine Prinzessin

Julia blickte ungläubig auf einen der drei Flachbildschirme. Zahlenwerte flogen über den Bildschirm. Computerfenster gingen auf und zu. Und über allem lag der Reiz des Verbotenen. Das laute Geräusch der kräftigen Tastaturanschläge untermalte die ihr seltsam anmutende, elektronische Musik. Ihr Herz schlug schneller und immer wieder blickte sie zu Flo.

Flo war der Sohn ihrer Nachbarn und ein richtiger Computernerd. Nerd war ein seltsamer Begriff, den Julia auch erst durch ihre Freundinnen kennengelernt hatte. Offenbar handelte es sich dabei um seltsame Menschen, obwohl Flo eigentlich gar nicht so seltsam war. Sie hatten gemeinsam den Kindergarten und die Grundschule besucht. Damals war er echt nett und sie konnte sich noch an vergnügte Unterhaltungen auf dem Nachhauseweg erinnern. Es war eine trolle, unschuldige Zeit.

Irgendwann änderte es sich und ihre Freundinnen wurden immer wichtiger. Sie war zehn oder elf, als sie das letzte Mal mit ihm mehr als ein paar Worte gewechselt hatte. Danach trennte sich ihr Lebensweg. Zumindest bis heute Nacht. Heute Nacht war sie wieder zu ihm gekommen. Fast acht Jahren war es her, dass sie hier in Flos Zimmer gesessen hatte. Damals hatten sie gemeinsam Tekken auf der PS2 gespielt. Das war, bevor es in ihrer Welt uncool wurde, so etwas zu tun.

Ja, Julia lebte in einer coolen Welt. Viele Partys, viele Freunde und seit ein paar Jahren auch Sex. Sie war erfolgreich in dieser Welt des 21. Jahrhunderts und genoss es. Als Schulsprecherin hatte sie Einfluss und ihre Zukunft sah gut aus. Bis heute. Ja, heute Nacht änderte sich für sie alles.

"Schaffst du es?", fragte sie aufgeregt und streifte sich mit den Fingerkuppen durch ihr langes, glattes Haar. Jede einzelne ihrer dunkelblonden Strähnen schien zu kribbeln, so aufgeregt war sie.

Flo blickte von seinem Platz zu ihr und meinte: "Ich bin fast drin. Ich habe eine Schwachstelle in einem ungepatchten VPN Loginserver gefunden. Ich füttere ihn jetzt mit falschen Informationen, dann dürfte das System nackt vor uns liegen."

Er lächelte, doch ihr lief ein schauer über den Rücken, als er das Wort nackt in den Mund nahm. Julia, die immer noch das leicht nuttige Outfit anhatte, welches sie auf Hermans Party getragen hatte. Ein schwarzes, trägerloses Kleid, welches ihr nur bis zu den Oberschenkeln ging. Der eng anliegende Stoff hatte war mit kleinen Kristallen angereichert, um im Licht der Tanzfläche zu funkeln. Ihre halterlosen schwarzen Strümpfe bedeckten den Rest ihrer langen, schlanken Beine. Sie saß auf der Werkbank neben seinem Computerarbeitsplatz. Lötkolben, Platinen und Spulen lagen in einer nicht erkennbaren Ordnung herum.

"Und was heißt das?", fragte sie schließlich nach. Die meisten Worte hatte sie zwar schon mal gehört, aber sie ergaben für die Schülerin einfach keinen Sinn, denn nicht davon hatte sie für einen Test lernen müssen.

Der gleich alte Schüler schmunzelte und versuchte es erneut: "Ich habe ein offenes Fenster im Rechenzentrum gefunden, durch das wir jetzt virtuell einsteigen können."

"Ok." Damit konnte sie sich zumindest etwas anfangen.

Was sie taten, war zweifellos illegal. Julia wusste das. Sie hatte Flo sogar dazu angestiftet. Nicht weil sie etwas Böses tun wollte. Nein, es ging nicht anders. Ihr Blick fiel auf die Computer Uhr. Es war bald 5. In zwei Stunden sollte sie eigentlich aufstehen, um in die Schule zu gehen, aber das war ihr egal. Es gab Wichtigeres. Zumindest heute Nacht.

***

Es war ein herrlicher, lauer Frühsommerabend, als Julia und mit ihrer sechzehnjährigen Schwester Sandra auf die Party eines Mitschülers ging. Herman feierte seinen 19. Geburtstag und alles, was in der Schule Rang und Namen hatte, war anwesend. Als Schulsprecherin war Julia natürlich dabei und ihre jünge Schwester genoss es, wieder einmal weggehen zu dürfen. Keiner dachte daran, dass morgen Schule war. Die meisten hatten ihre Noten sowieso so schon in der Tasche und so gab es nicht viel, um dass sich die Gymnasiasten noch sorgen mussten.

Julia war seit drei Monaten wieder Single. Mattias, ihr Exfreund hatte sie mit ihrer ehemals besten Freundin betrogen und so weinte sie ihm keine Träne nach. Angeblich sei alles nur ein verunglücktes Drogenexperiment gewesen. Ihr war es gleich. Für sie war das keine Ausrede. Auch wenn er auf der Party wieder Macho auftrat, gönnte sie ihm nicht einmal ein müdes Lächeln. Sie hatte Wichtigeres zu tun. Tanzen und sich in der Masse bewegen gehörte sich dazu. Die Party fand an einem Baggersee statt. Ein großes Lagerfeuer erhellte die Nacht und ein dröhnender Generator sorgte für den Saft der 500 Watt Boxen.

Auf mehreren Grillern wurden Steaks und Würste gegrillt und mit ausreichend Sangria, gab es rasch eine feuchtfröhliche Stimmung. Julia dachte dabei nicht an ihre jüngere Schwester. Sie war ja kein kleines Kind und so genoss sie es, wie immer im Rampenlicht zu stehen. Wo sie war, war Stimmung. Die Leute kamen zu ihr, um sich gut zu fühlen. Sie war die Königin der Nacht. Zu dem Zeitpunkt ahnte sie nichts von den dunklen Wolken, die sich hinter ihrem Rücken zusammenbrauten.

Es war kurz vor Mitternacht. Viele hatte die Party schon verlassen oder ins Gebüsch zurückgezogen. Julia war gerade auf dem Rückweg von einem der Klohäuschen, die die Stadt überall um den See aufgestellt hatte, als Selina auf einmal zu ihr kam. Seitdem sie Mattias mit ihr im Bett erwischt hatte, redeten die beiden eigentlich kein Wort mehr miteinander. Als kleine Rache hatte Julia ihre ehemals beste Freundin sogar aus dem OK des Abschlussballs genommen. Man muss dazu sagen, dass Selina ohne Julias Hilfe niemals in das OKA gekommen wäre.

"Was willst du?", fragte Julia ihre Exfreundin.

"Weißt du, wer gerade mit deiner Schwester gefickt hat?" Selina lächelte. Sie hatte kurzes, schwarzes Haar und war etwas kleiner als Julia.

"Was, wer?" Sie blickte ihre Mitschülerin fassungslos an.

"Komm mit."

Julia folgte Selina auf eine Lichtung, abseits der Party. Dort erblickte sie Sandra, die entkleidet an einem Baum lehnte. Sie wirkte benommen und Julia ahnte Schlimmes. Die Wahrheit war jedoch noch schlimmer. So eilte sie zu ihrer Schwester und nahm das desorientierte Mädchen in den Arm.

"Schön, dass du da bist, Julia." Sie drehte sich um und erblickte Mattias. Er lächelte hämisch. "Deine kleine Schwester ist fast eine genau so geile Sau wie du."

"Spinnt ihr? Was habt ihr mit ihr getan?" Sie hob Sandras Weste vom Boden auf und bedeckte damit ihre Blöße. Sie roch keinen Alkohol. Was auch immer mit ihr los war. Es musste an etwas anderem liegen und Julia konnte sich denken, wer daran schuld war.

"Nichts was ich mit dir nicht auch getan hab. Wenn du nicht so beschäftigt gewesen währst, hättest du vielleicht ihr geiles Stöhnen gehört. Sie ist sogar noch lauter wie du."

Julia funkelten die beiden Schlangen an. Was hatte sie ihnen getan, dass sie sich jetzt an ihrer kleinen Schwester vergingen? Wie hatte sie sich so in Mattias täuschen können, dass sie mit ihm fast ein halbes Jahr zusammen war.

"Wenn du es nicht glaubst, sieh her?" Selina reichte Mattias ihr iPhone. Er drehte es zu ihr und aktivierte den Wiedergabemodus. Sofort tauchte das Bild von Sandra auf, wie sie am Boden lag und jemand, vermutlich Mattias, mit ihr rummachte. Selina hatte wohl die Kamera so gehalten, dass man nur ihre kleine Schwester sehen konnte. Und zwar in Hochauflösung.

"Was soll der Scheiß!", gab Julia angewidert zurück.

"Ganz einfach. Du hast unseren Ruf hier an der Schule ganz schön ruiniert. Nun tun wir das Gleiche mit deiner Schwester. Wenn du nicht für sie einspringen willst." Mattias lächelte boshaft und zeigte ihr weiter gut sichtbar das Video war für Julia allein schon eine Folter war. Ihre Schwester musste durch irgendeine Droge gefügig gemacht worden sein. Wie konnten die beiden nur so etwas tun.

"Was?", fragte sie fassungslos.

"Du wirst unsere Sexsklavin", lächelte Mattias. Der Gedanke gefiel ihm wohl. "Selina und ich werden dich einfach als unser neues Sexspielzeug benutzen. Alternativ wird jeder dieses Video zu sehen bekommen."

Julia spürte, wie sich ihre Schwester an sie anlehnte. Sie war hilflos. Das Video war pervers, illegal und noch einige andere Dinge. Aber sie wusste auch, dass eine Veröffentlichung im Internet Sandras Leben ruinieren könnte. Einmal im Netz, würde man es nicht mehr verhindern können.

"Jetzt komm her und knie dich erst mal vor mir hin. Ich will, dass du meine Füße leckst!", forderte ihre ehemalige Freundin.

"Vergiss es!", fauchte die Schülerin. "Löscht das Video, oder ihr werdet angezeigt."

"Du willst uns drohen?", fragte Selina hämisch. "Vergiss es Blondie. Wenn du oder deine kleine Schlampenschwester auch nur ein Wort gegenüber den Bullen verliert, ist das Video im Netz und jeder Perverse wird sich Sandra ansehen können. Wird bestimmt lustig für sie, wenn sie irgendwann mal einen Job außerhalb der Pornobranche kriegen will. Jetzt knie dich hin. Leck meine Füße und dann meine Fotze. Schließlich wollen wir ja auch von dir ein paar geile Aufnahmen."

Julia überlegte verzweifelt, was sie tun konnte. Sie wusste, dass sie auf diese Erpressung nicht eingehen durfte. Gleichzeitig hatten die Beiden sie wirklich in der Hand. Das Video in HD würde Sandras Leben zerstören. Sie konnte nicht zulassen, dass die Rachsucht ihrer ehemaligen Freunde nun ihre Schwester traf. Sie faste einen Entschluss. Langsam kam sie auf die Beiden zu.

Mattias wechselte in den Aufnahmemodus des iPhones und richtete erwartungsvoll die Kamera auf seine Exfreundin. Julias Augen wirkten verzweifelt. Sie schluchzte leise und Selina lächelte teuflisch auf. Das Prinzesschen der Schule auf den Knien zu erleben, würde ihr einen besonderen Kick geben. Sie beneidete sie, sie hasste sie und sie wollte, dass Julia bluten musste. Das war der Grund, warum sie mit Mattias geschlafen und ihn zu diesem Plan verführt hatte. Selina hatte über Monate seinen Hass auf die Schulsprecherin genährt und nun, würde sie endlich die Früchte dieser Arbeit ernten können. Gleich war es so weit. Julia stand fast vor ihr.

Ein unmenschlicher Schrei riss sie aus ihrer Vorfreude. Im Mondlicht, welches sich mit dem des entfernten Lagerfeuers vereinte, konnte sie nur erkennen, wie Mattias auf einmal schreiend zusammenbrach. Bevor sie weiter reagieren konnte, war Julia schon an ihr vorbei gelaufen.

"Ohuuuu!", fluchte der sich am Boden krümmende Junge und hielt sich den Schritt.

"Was ist?", fragte Selina verwirrt.

"Das Video. Sie hat dein Handy!", stöhnte Mattias.

Jetzt begriff Selina erst, was passiert war und eilte der Flüchtenden hinterher. Doch es war zu spät. Als sie Julia erreicht hatte. Konnte sie nur noch der öffentlichen Verbrennung ihres teuren iPhones zusehen. Julia stand direkt neben dem Lagerfeuer und lächelte triumphierend, während die Flammen das teure Stück Elektronik langsam verschmorten.

"Du dummes Stück!", fluchte Selina. "Dafür wird Sandra bezahlen."

"Das glaub ich kaum." Julia funkelte sie kampfeslustig an.

"Du hast ja keine Ahnung. Ich hatte das Video längst in die Schulcloud hochgeladen. Morgen früh wird es dort jeder sehen."

***

Das 21. Jahrhundert hatte seine eigenen Gesetze. Julia hätte versuchen können, mit der Hilfe der Polizei alles zurückzuhalten. In der Schule hätte es jedoch trotzdem für Aufregung gesorgt. Ihre kleine Schwester wäre vielleicht nicht für jeden nackt zu sehen gewesen, doch allein die Geschichte hätte gereicht, um ihren Ruf zu ruinieren. Im besten Fall würde jeder via Facebook und Co in wenigen Stunden wissen, dass Sandra Opfer einer Vergewaltigung wurde. Mit diesem Kains Mal müsste sie dann leben, auch wenn Mattias und Selina dafür ein paar Monate auf Bewehrung bekamen. Nein, es musste einen besseren Weg geben.

Sandra lag inzwischen in ihrem Bett und schlief sich aus. Mit etwas Glück würde sie sich nicht einmal mehr an die Vorkommnisse der letzten Nacht erinnern können. Aber um sie auch vor den anderen Folgen zu schützen, brauchte es einen Hacker. Dass Julia in dieser Nacht bei Flo geklingelt hatte, hatte nichts mit ihrer räumlichen Nähe zu tun. Nur die Tatsache, dass es an der Schule zahlreiche Gerüchte über seine Hackeraktivitäten gab, brachten sie zu ihm.

"Schaffst du es?", fragte Julia ein wenig skeptisch. Sie musste ihre Anspannung irgendwie unterdrücken, ohne an ihren Fingernägeln zu kauen. So nahm sie den Lötkolben, der auf dem Tisch war in die Hand und spielte damit rum.

"Bin gleich drin." Flo war glücklich, seiner heimlichen Flamme helfen zu können. Genaugenommen hätte er vermutlich alles für sie getan, als sie mitten in der Nacht plötzlich vor seiner Tür stand. Der Junge lebte fast alleine in dem Einfamilienhaus. Sein Vater war vor 7 Jahren an Krebs gestorben und seine Mutter arbeite als Ärztin im Krankenhaus. Sie machte viele Überstunden und es schien Tage zu geben, an denen sie gar nicht nach Hause kam.

"Du hast das doch schon Mal gemacht oder?", fragte Julia etwas zweifelnd. Sie saßen inzwischen schon ein paar Stunden hinter der Ansammlung von Computern.

"Ja, aber anders", meinte er zu ihr und drehte sich dabei mit einem Lächeln zu ihr. Seine kantige Brille und sein leicht pickliges Gesicht ließen ihn wirklich wie einen Freak aussehen. Auch sein fettiges Haar machte auf Julia keinen besonderen Eindruck. Trotzdem gefiel er ihr in diesem Moment. Vielleicht hatte er ihr schon immer gefallen, auch wenn sie aus vollkommen unterschiedlichen Welten kamen.

Auch ihre Charaktere waren andere. Julia war eine Vorzugsschülerin. Wenn ihr eine Note nicht passte, lernte sie so fleißig, bis sie es tat. Flo hingegen hatte kaum Verwendung für Noten. Wenn ihn etwas interessierte, konnte er es automatisch. Wenn er kein Interesse an etwas hatte. Dann war es die Sache auch nicht wert, dafür zu lernen. Entsprechend unterschiedlich waren auch ihre Noten.

"Wie?", fragte die Schülerin und glitt mit ihren Fingern immer wieder über den Kolben.

"Ich hatte das Administratorpasswort unseres Schulleiters. Aber nachdem die Lehrer gemerkt hatten, dass etwas nicht stimmte, hat er es geändert."

Julia schmunzelte. Ihr Schulleiter war technisch ungefähr so begabt wie sie. Vermutlich hatte er es dem Jungen sogar einmal gesagt, weil er ihm irgendwo helfen sollte.

"Und was machst du jetzt?"

"Ich habe einen Softwarefehler in der Firewall ausgenützt, um an den Loginserver zu kommen. Jetzt nutze ich dort einen Fehler aus, um mir einen neuen Administrator Zugang zu verschaffen."

"Und das kannst du so einfach?" Sie verstand nicht viel, auch wenn Flo sich bemühte es ihr so laienhaft wie möglich zu erklären.

"Nur weil die Cloud der Schule von unseren Lehrern gewartet wird. Alle paar Wochen werden irgendwo Fehler entdeckt und von den Programmentwicklern meist schnell behoben. Das Problem ist nur, dass die Lehrer vermutlich weder das Wissen noch die Zeit haben, sich darum zu kümmern."

Das verstand sogar Julia. Es kam oft genug vor, dass Unterricht ausfallen musste. Es gab zwar immer neue Technik an der Schule, aber an Lehrern mangelte es, seit sie aufs Gymnasium ging. Eigentlich gab es zwar genug Lehrer, aber nur wenn keiner von ihnen krank, schwanger oder auf Fortbildung war.

"Drin!", meldete der Nerd triumphierend.

Julia sprang auf und kam zu ihm. Ihr Duft stieg ihm in die Nase und er spürte eine leichte Erektion, während seine Finger über die Statur glitten, und das Logo der Schule auf dem Bildschirm auftauchte.

"Wir sind jetzt auf dem Mailserver. Hier werden die einkommenden Mails vorgehalten. Die Mail von Selina müsste auch hier sein. Hoffentlich hat sie noch niemand von zuhause abgerufen."

Bei diesen Worten verkrampfte sich Julia ein wenig. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass Schüler und Lehrer auch von Zuhause auf die Cloud zugreifen konnten. Sie betete leise, dass dies noch nicht passiert war und ihre Finger legten sich Hilfe suchend auf Flos Schulter. Dieser hämmerte hastig auf die Tastatur ein. Bis er einen Seufzer ausstieß.

"Was?", fragte Julia nun mit zitternder Stimme. Sie blickte zu dem jungen Hacker. Dieser erwiderte ihren Blick. Seine Hand legte sich auf die ihre.

"Keine Sorge!", meinte er, während sich ein Lächeln auf seinem mit Pickeln geschmückten Gesicht abzeichnete. "Ich habe den Videoanhang gerade durch einen anderen ersetzt."

"Das heißt?"

"Sie bekommen zwar alle die Mail, aber wenn sie den Anhang runterladen, werden sie sicher nicht deine kleine Schwester zu sehen, sondern etwas anderes."

"Damit steht Selina als Lügnerin da", murmelte Julia. Der Gedanke gefiel ihr und ein verschmitztes Lächeln huschte über ihre zarten Lippen.

"Genau." Zögerlich nahm er seine Hand von der ihren. Er wusste nicht, ob er gerade nicht etwas zu weit gegangen war.

"Dank."

"Und jetzt?", fragte Flo, während er sich aus seinem Stuhl erhob. Er streckte sich. Auch wenn der junge Nerd es gewohnt war, viele Stunden vor dem PC zu verbringen, forderte dieses Verhalten doch seinen Tribut.

Beide blickten sich unsicher an. Julia hatte nicht weiter gedacht. Sie schuldete Flo viel. Aber irgendwie wusste sie auch nicht, wie sie ihre Schulden bei ihm begleichen sollte. Sie tat, was sie am besten konnte und umarmte ihn herzlich. Ihr langer, hagerer Körper schmiegte sich an den des Jungen. Er genoss ihren Duft und ihre Wärme. Auch seine Arme legten sich unbeholfen um sie. Noch nie hatte er sich in so einer Umarmung befunden. Noch nie hatte er dieses Glücksgefühl so intensiv erlebt.

Auch Julia genoss es. Sie liebte es zu knuddeln und körperliche Nähe war ihr nicht fremd. Ihr Körper reagierte fast automatisch mit einer Entspannung auf diese Art der Zuwendung. Müdigkeit und Adrenalin taten ihr übrigens. Die Ereignisse dieses Tages hatten sie immer noch fest im Griff, auch wenn sie vieles davon verdrängt hatte. Der Missbrauch ihrer Schwester durch ihren Exfreund. Selinas Heimtücke. Alles gärte in ihr. Doch in Flos Armen fand sie ruhe. Sie streichelte sanft über seinen Rücken und fülte zugleich die Ausbeulung zwischen seinen Beinen. Es störte sie nicht. Sie kannte ihre Wirkung auf Männer. Instinktiv näherten sich schließlich ihre Lippen aneinander an.

"Wir müssen bald wieder in die Schule", unterbrach er plötzlich vollkommen unpassend den Moment.

Aus, die Stimmung war dahin. Nüchterne Realität setzte ein und die Beiden lösten sich.

"Ja, du hast recht. Wir sollten noch ein wenig schlafen", meinte sie unruhig und fast einwenig wütend. "Ich geh dann mal. Wir sehen uns in der Schule."

***

Julia verließ das Haus ihrer Nachbarn in einem Wechselbad der Gefühle. Sie glaubte, nie einschlafen zu können. Doch als sie sich mit ihren Sachen in das Bett fallen ließ, um über die Ereignisse der Nacht noch einmal nachzudenken, war sie auch schon eingeschlafen.

Als sie wieder erwachte, war es bereits drei Uhr Nachmittag. Zum Glück war sie nicht die Einzige, die an diesem Tag verschlief. Auf ihrem Weg ins Bad entdeckte sie Sandra. Sie hatte einen furchtbaren Kater und konnte sich zum Glück an nichts mehr erinnern. Julia überlegte sich kurz, ob sie ihrer jüngeren Schwester etwas erzählen sollte, aber sie entschied sich anders.

Da sie an diesem Tag nicht in der Schule war, bekam sie erst am nächsten Tag mit, welch große Wellen eine gewisse Rundmail ausgelöst hatte. Flo hatte nicht einfach die Datei durch irgendwelchen Schrott ersetzt. Nein, auf dem Video war Mattias zu sehen, wie er sich auf einer anderen Party übergab und nach seiner Mama rief.

Die Peinlichkeit dieses Videos führte dazu, dass Mattias am Tag, als Julia wieder zur Schule kam, überraschend fehlte. Ein Lehrer erzählte später, dass er sich für den Rest des Schuljahres beurlauben ließ. Flo hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Ihr gefiel diese Art der Rache. Er und Selina hatten mit dem Spiel begonnen, nun mussten sie auch selbst darunter Leiden. Julia überlegte, ob sie sich nun auch irgendwie um Selina kümmern sollte, aber ihre ehemalige Freundin schaffte es alleine sowieso nicht, sich in der Schule durchzusetzen. Sie zu ignorieren, war vermutlich die beste Rache. Es reichte, dass Mattias Ruf in der Schule und vermutlich in der ganzen Stadt gründlich ruiniert war. Schließlich war das im 21. Jahrhundert viel wichtiger, als alles andere.

***

Als sie an diesem Tag mit dem Bus nach Hause fuhr, entdeckte sie auch Flo. Er saß wie immer möglichst allein irgendwo im Bus. Sie wusste nicht, ob sie sich zu ihm setzen sollte, also tat sie es nicht. Beide stiegen wie so oft an der gleichen Haltestelle aus. Der Unterschied war nur, dass sie ihn diesmal ansprach.

"Danke noch mal für deine Hilfe."

"Bitte. Wie geht es Sandra?", erkundigte er sich bei ihr.

"Gut, sie ist nur etwas mitgenommen von dem Zeug was die ihr gegeben haben. Unsere Eltern glauben, sie hätte sich eine Sommergrippe eingefangen."

"Ist vielleicht auch besser so, oder erzählst du deinen Eltern immer die Wahrheit?"

"Nein, ich bin ja schließlich kein kleines Mädchen mehr." Nein, sie war erwachsen, wenn auch nur vor dem Gesetz. Innerlich war sie genau wie die meisten Teenager in einem Wechselbad der Gefühle und Emotionen gefangen, auch wenn sie es meist sehr gut verstand, diese zu beherrschen.

Beide schmunzelten und unterhielten sich mit oberflächlicher Heiterkeit. Es war ein warmer, sonniger Tag. Der Nachmittag versprach sogar, richtig heiß zu werden. Als sie vor Julias Elternhaus angekommen waren, fragte sie: "Was hast du eigentlich heute Nachmittag vor?"

"Hm, weiß nicht", gab Flo zurück.

"Was hältst du davon, heute Schwimmen zu gehen."

"Hm, weiß nicht." Er wirkt auf einmal etwas unsicher. Nicht weil er nicht wollte. Sondern weil er sich nicht traute. Der Junge mochte zwar recht clever sein. Er war auch in vielen Dingen nicht sonderlich ängstlich. Die Nähe zu Menschen und besonders Mädchen bereitete ihm jedoch oft Schwierigkeiten.

"Sagen wir um 3?", meinte Julia, die ein Nein nicht gelten lassen wollte.

"Hm, ok", erwiderte Flo und schluckte zu gleich. Sein Herz machte einen unerwarteten Satz, während Julia durch die Tür ihres Elternhauses verschwand. Ihre Offenheit ließ ihn in seinem Saft schmoren.

***

Mit den Fahrrädern waren sie zu einem Fluss gefahren, der sich ungefähr zwei Kilometer von ihren Elternhäusern durch einen Wald schlängelte. Vor Jahren wurden hier gewaltige Steine in das Gewässer geworfen, um es zu renaturieren. Das Wasser war nicht wirklich warm, doch die schwülheiße Luft hatte ihre Körper soweit aufgeheizt, dass beide begeistert ins Wasser gesprungen waren.

Julia hatte eine pinken Bikini unter ihrem Sommerkleid verborgen, während Flo in seinen blauen Boxershorts ins Wasser sprang. Beide waren ungefähr gleich groß und erst jetzt merkte sie, wie dürr der Junge eigentlich war. Sport gehörte sicher nicht zu seinen Hobbys.

"Erfrischend", meinte sie mit einem Lächeln, als sie aus dem Wasser auftauchte. Sie hatte ihr langes dunkelblondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und es hing ihr fast bis zu den Lenden. Ihre nackten Füße berührten den Flusssand, während sie ans Ufer ging.

"Ja", lächelte Flo. Langsam kam auch er aus dem Wasser, denn es war kalt. Trotzdem war er froh, dass seine heimliche Flamme den Fluss und nicht das Schwimmbad ausgewählt hatte. Im Schwimmbad waren so viele Leute und ihre Nähe hätte ihn vermutlich noch mehr angespannt. Das kalte Wasser hatte einen Vorteil. Es verhinderte, dass sich unter seinen Boxershorts eine deutliche Erektion abzeichnete.

"Ist doch ein wenig besser, als den ganzen Tag vorm Computer zu sitzen, oder?", fragte Julia und ließ sich auf einer großen, von der Sonne aufgewärmten Felsplatte nieder. Ein Teil des Wassers perlte von ihrer leicht gebräunten, jugendlichen Haut. Auch der Pinke Stoff hatte sich vollgesogen und passte sich ihren grazilen Proportionen genau an. Ihre zarten Knospen zeichneten sich deutlich durch den Stoff ihres Bikinis ab und selbst ihre Scham, war zwischen gut unter dem Bikinihöschen zu erkennen.

Der Junge musste schlucken. Das Mädchen seiner Träume rekelte sich vor seinem Augen. Nur wenige Quadratzentimeter Stoff bedeckten ihre intimstens Stellen und binnen weniger Augenblicke war die Wirkung des kalten Wassers dahin. Sein Riemen drückte sich nun deutlich sichtbar gegen die Shorts. Flo war unfähig etwas zu sagen. Sie war eine Prinzessin, eine Königin und er nur der dumme Stalljunge. Seine Gedanken hatten Julia längst zu einer Göttin erhoben.

"Was ist?" Sie blickte ihn mit ihren tiefblauen Augen an und wartete auf eine Antwort.

"Du, du bist wunderschön", stotterte er schließlich.

"Danke", gab sie knapp zurück. "Und warum schaust du dann weg?"

Sie ahnte die Antwort und lächelte. Es hatte einen gewissen Reiz die Schüchternheit der Jungs auszunutzen, doch Julia wollte Flo nicht ausnutzen. Er hatte ihre Schwester von einer großen Schande gerettet und den Kerl, der sie missbraucht hatte, dafür gedemütigt. Er war ihr Held, auch wenn er nicht gerade so aussah. Und sie wollte, ihm zumindest etwas zurückgeben. Sie wusste zwar nicht genau was, aber sie wusste, dass Flo es in jedem Fall gefallen würde.

"Ich, ähm", stotterte er unbeholfen. Er konnte ihr schließlich schlecht sagen, dass er ihretwegen gerade eine gewaltige Lanze in der Hose hatte.

Julia griff in die Trickkiste. Sie griff in ihren Rucksack und beförderte ihre Flasche mit Sonnenlotion hervor. "Willst du mir den Rücken einreiben?"

"Ähm, ja", gab er als Antwort und ging so auf sie zu, dass sie nach Möglichkeit seine Erregung nicht sah.

Er nahm die Flasche aus ihren Händen und Julia breitete ein mitgebrachtes Handtuch unter sich aus, bevor sie sich auf dem Bauch niederließ. Flo hatte noch nie einem Mädchen den Rücken eingerieben. Überhaupt hatte der Nerd außer zu seiner Mutter keinen realen Kontakt zu Frauen. Im Internet kannte er viele. Für einige war er in Onlinespielen sogar der beste Freund, mit dem man über alles reden konnte.

Er öffnete den Verschluss mit einem leichten Klicken. Die Schulsprecherin hatte ihr Haar zur Seite gelegt, so dass ihr zarter, langer Rücke offen Lag. Sie wusste um die Freude, die Jungs dabei empfanden, wenn sie ihrer angebeteten den Rücken einreiben durften. Flo schien da keine Ausnahme zu sein. Natürlich hatte sie die Ausbeulung in seiner Hose gesehen. Sie wusste, dass er wie die meisten Jungs scharf war. Aber Julia hatte genug Erfahrung, um sich davon nicht weiter irritieren zu lassen. Mit 16 hatte sie ihre ersten Erfahrungen gesammelt. Nun, mit 18 war sie eine sexuell erfahrene Frau, auch wenn sie sich selbst keinesfalls als Schlampe sah.

Flos Finger verteilten die Creme großflächig auf ihren Rücken. Für einen Jungen waren seine Finger außerordentlich zart. Manchmal tat es weh, wenn Jungs sie mit Kraft massierten. Flo tat ihr nicht weh, im Gegenteil. Es fühlte sich gut an. Er kannte das Spiel nicht gut und versuchte so eher unbeholfen möglichst alle Teile ihres Körpers zu erreichen. Ein angenehmer Schauer überkam sie. Ja, sie genoss es und seufzte anmutig.

"Gut so?", fragte Flo leise, während seine Hände gerade über die Muskulatur ihres verlängerten Rückes glitten und erst vor dem Bikinihöschen haltmachten.

"Ja. Du kannst ruhig weiter machen", antwortete sie leise stöhnend. Seit vorletzter Nacht hatte sich zwischen ihnen wieder eine gewisse Vertrautheit entwickelt, wie sie diese auch als Kinder gehabt hatten. Doch jetzt waren sie keine Kinder mehr. Nein, es war nicht mehr so unschuldig und Flo streifte über ihren Po. Das hatte sie nicht mit weitermachen gemeint, aber sie ließ es zu.

Er rieb nun auch ihre langen, dünnen Beine mit der Sonnencreme ein. Dabei glitten seine Finger immer wieder mit gespielter Unabsichtlichkeit über die Innenseite ihrer Schenkel. Ein wohliger Schauer überkam sie und der Junge wurde langsam mutiger. Die Haut unter seinen Finger fühlte sich nun nicht mehr fremd an. Es bildete sich eine neue Vertrautheit zwischen seinen Fingerkuppen und der weiblichen Haut.

Julia schnurrte wie ein glückliches Kätzchen. Die Wärme des Steins drang bis zu ihrem feingliedrigen Körper vor und seine Hände glitten über die mit der Lotion eingecremte Haut. Langsam spürte das Mädchen, wie ihre eigene Libido erwachte. Sie ließ es zu, ließ es geschehen. Sie hatte Flo nicht ohne Grund an diesen einsamen Ort gebracht, der nur ihnen beiden gehörte. Hier war der Nerd nicht von seinen Computern und seiner Technik umgeben. Hier konnte er das wirkliche Leben erfahren und es spüren.

Der Junge wurde immer mutiger, ohne jedoch ein Wort zu sagen. Langsam glitten seine Finger bis zwischen ihre geöffnete Pospalte. Julia schloss die Augen. Ein Kribbeln in ihrem Unterleib wanderte durch ihren Rücken hinauf und versorgte sie mit wohligen Schauern. Auch wenn sie nicht unerfahren war, hatte sie selten ein so schön langsames, unbeholfenes Vorgehen erlebt, welches nicht forderte, sonder sich nur langsam vortastete, um ja nichts falsch zu machen.

Jede Berührung ihres Körpers schien für den Jungen ein göttliches Geschenk zu sein. Wo andere sich voller Geilheit auf ihren perfekten jungen Leib stützten, erforschte und erflehte Flo jeden Millimeter ihres Körpers. Längst ging es nicht mehr darum, die Sonnencreme tief in ihren Körper einzureiben. Nein, es ging darum, die gegenseitigen Instinkte zu wecken und zu reizen.

Flo konnte sein Glück kaum fassen. Vor ihm lag seine Prinzessin, die sich von ihm massieren ließ. Sein Herz pulsierte kräftig und jede Bewegung seiner Finger, ließen sein Glied fast schmerzhaft zucken. Er begehrte sie, er liebte sie seit ihrer Kindheit, doch war sie bis heute immer unerreichbar. Er durfte keinen Fehler machen, durfte nicht ihr mühsam erworbenes Vertrauen missbrauchen. Und doch, seine Finger wollten mehr, sein Körper überwand immer wieder seinen Verstand und drang weiter zwischen ihre Beine vor. Mehr als einmal hatte er schon durch den feuchten Stoff ihres Bikinihöschens die Vulva des Mädchens ertastet. Sie hatte nicht zurückgeschreckt, hatte sie ihm sogar ein wenig entgegen gedrückt.

Der Junge war zu unerfahren, als dass er die Einladung ihres willigen Körpers gleich als solche verstand. So streichelte er immer wieder nur sporadisch Julias Scham, welches die Schülerin in ein begehrendes Verlangen versetzte. Ihr schlanker Körper zitterte in der Sommerhitze, während er sich den fleißigen Händen immer wieder entgegen reckte. Zwischen ihren Beinen sickerte nun ihr eigener Lustnektar durch das Höschen und ihr Duft stieg bis an Flos Nase.

Eine Hand legte sich nun nur noch auf die heiße Stelle zwischen ihren Schenkeln. Durch den Stoff rieb er ihre geschwollenen Schamlippen, die sich deutlich abzeichneten. Er fühlte die heißen Säfte, die ihm entgegen quollen. Er spürte, wie sich ihr Becken jeder Bewegung sehnsüchtig entgegen drückte.

In Julias Kopf regierte nun die Lust. Sie stöhnte. Anfangs noch leise, unscheinbar, doch jetzt wurden ihre Laute immer deutlicher. Sie wollte, dass er es hörte. Wollte ihre Erregung mit ihm teilen. Sie spürte seine Finger, wie sie sich in sie hineinpresste und ihre Libido immer weiter anregten. Sie spürte jenes Kribbeln, welches sie bald zu einem Höhepunkt bringen würde. Aber sie wollte noch mehr.

Zu Flos Überraschung richtete sie sich plötzlich auf. Er dachte schon, er hätte etwas falsch gemacht, aber sie zog einfach nur ihr Bikinihöschen herunter und meinte mit lasziver Stimme: "Ich will dich jetzt in mir spüren. Komm zieh dich auch aus."

Sofort gehorchte der Schüler und unter seinen Shorts kam sein steifes Glied zum Vorschein. Seine Geilheit überspielte mit Leichtigkeit die Verlegenheit, die er ihr gegenüber empfand. Zum ersten Mal hatte er sich vor einem Mädchen entblößt. Und zum ersten Mal entblößte sich ein Mädchen für ihn. Sicher hatte er nackte Mädchen schon in Pornos gesehen, aber Julias makelloser Körper, übertraf alles, was sich jemals auf seinem Bildschirm abgezeichnet hatte. Sie löste den Verschluss ihres Oberteils und zeigte ihm nun auch die zarten Knospen ihrer weiblichen Rundungen.

"Wunderschön", war alles, was er über die Lippen bekam.

Julia lächelte leicht verlegen. Während ihre Vulva sehnsüchtig nach seinem Glied lechzte. Er war süß und sie wollte ihn nun ganz in sich haben. "Komm! Komm in mich!"

Das Mädchen legte sich wieder auf das Handtuch, doch diesmal lag sie auf dem Rücke. Ihre Beine waren für ihn geöffnet und er konnte ihre geweiteten Schamlippen erkennen. Kein Flaum, kein Härchen war zu sehen. Er wusste nicht, dass Julia sich extra für ihn frisch rasiert hatte. Er wusste nur, dass es unendlich geil aussah. Er kniete sich zwischen ihre Beine und zögerte dann ein wenig.

"Was?", fragte Julia, als er mit seiner Lanze vor ihr kniete, sie jedoch nicht zu berühren wagte.

"Es, es ist das erste Mal", stammelte er schließlich ein wenig schüchtern. Er wusste, wie es zu funktionieren hatte. Kannte die Theorie, aber die Praxis war ihm bis jetzt immer verschlossen geblieben.

Julia lächelte. Sie hatte noch nie einen Jungen entjungfert, dass sie es nun mit dem Nachbarssohn tun würde, gefiel ihr irgendwie. Sie griff zwischen ihre Beine und streichelte ihren erregten Kitzler. Flo wartete unsicher. Dann fühlte er auf einmal etwas Unbeschreibliches. Die Hand seiner Prinzessin legte sich um sein steifes Glied und drückte es liebevoll. Ein Schauer durchströmte ihn und glaubte fast, ein höheres Wesen hätte in dem Moment von ihm Besitz ergriffen.

Langsam führte das Mädchen die Eichel an ihre geschollene Furt heran. Sie drückte ihn zwischen ihre Schamlippen und führte ihn schließlich in die geheime Kammer ihrer Lust ein. Flo konnte sein Glück kaum fassen. Er hatte Einlass in das schönste Mädchen des Universums gefunden. Langsam beugte er sich über sie. Ihre zarten Finger ließen von seiner Rute ab und er konnte sich nun selbst in ihrer engen, feuchten Grotte bewegen.

Schon der erste Stoß in sie war ein Höhepunkt der Gefühle. Jede Ader seines zum Bersten gespannten Glieds fühlte er. Ein Kribbeln trieb ihn fasst in den Wahnsinn. Julia lag unter ihm. Ihre tiefblauen Augen sahen ihn an, und er erkannte in ihr ein göttliches Wesen. Sie stöhnte leise, als er etwas weiter in sie vordrang. Ja, dies war wahre Lust.

Nur langsam fand der Junge seinen Rhythmus in ihr. Julia presste ihm bereitwillig ihr Becken entgegen und so konnte er schließlich einen gewissen Takt erreichen, der ihn mit jedem Stoß näher an eine Explosion brachte. Aber er war dabei nicht der Einzige. Auch das Mädchen empfand große Lust. Sie lang unter ihm und spannte ihre Scheidenmuskulatur bei jedem Stoß an. Sie fühlte seine Geilheit in sich, welche sich mit ihrer eigenen Wollust paarte.

Ihre Arme schlangen sich um seinen Körper und auch er legte die Seine um den Ihren. Die beiden Gymnasiasten verschmolzen zu einer Einheit. In diesem Moment waren sie zu Adam und Eva geworden, die sich in einem Paradies der Lüste wiederfanden. Keiner von ihnen dachte an etwas anderes, als die bloße, ekstatische Leidenschaft des Augenblicks. Sie stöhnten und keuchten, sie schwitzen und zuckten, bis sich ihre Leiber schließlich in einem gewaltigen Orgasmus vereinten.

Julia kam zu erst. Das Reiben ihrer Vulva hatte sie schon zuvor fast an den Höhepunkt herangeführt. Nun überschritt die hübsche Schülerin auch diese Schwelle. Wild und hemmungslos schrie sie ihre Lust hinaus in die Wildnis. Ihre Scheide zog sich zusammen und presste sich um Flos steifen Riemen in ihr. Da begann auch dieser, zu zucken und zu pulsieren. Zum ersten Mal kam es Flo in einer Frau aus Fleisch und Blut. Zum ersten Mal kam es ihm im Körper seiner Göttin. Sein Riemen schoss gewaltige Mengen seines aufgestauten Spermas in ihren Körper. Sein Körper wollte den ihren besamen, wollte sich in dem ekstatisch zuckenden Leib des Mädchens verewigen. Fest aneinander gepresst lagen sie auf dem Felsen, bis das pulsierende Zittern ihrer Körper nachließ und sie sich in einem Kuss wiederfanden.

Erschöpft rollte sich Flo von ihr und zog sie zu sich. Julia schmiegte sich an den inzwischen wieder schweißnassen Körper des Jungen. Sie roch seinen Duft und schloss verträumt die Augen, während ein Teil seines Samens aus ihrer noch immer geschwollen Öffnung sickerte. Keiner von den Beiden sagte etwas. Es war auch nicht nötig. Ihre Körper hatten bereits alles gesagt. Liebevoll streichelten sie sich gegenseitig, während die Abendsonne sanft über ihre Haut glitt und sie wärmte. Sie wussten nicht, was die Zukunft bringen würde, heute waren sie einfach nur glücklich.

Sonntag, 21. August 2011

Das Zimmermädchen und ihr Killer - Teil 4

Hier ist der 4. und letzte Teil dieser Geschichte. Viel spass beim Lesen. Ich weiß, die Geschichte ist mal ein wenig anders, als die, die ich sonst schreibe. Trotzdem würde es mich freuen zu erfahren, wie sie euch gefallen hat. Also immer brav Kommentieren.

Das Zimmermädchen und ihr Killer - Teil 4


Mehrere Hundert Menschen waren gekommen. Auch der Bürgermeister und der Innenmister waren darunter, was jedoch vermutlich an den baldigen Wahlen lag. Es nieselte leicht, während der Pfarrer seiner Trostworte sprach. Viele der Anwesenden waren mehr aus Neugier, denn aus wirklicher Anteilnahme zu der Beerdigung gekommen, schließlich handelte es sich um einen Mord.

Die Polizei stand noch immer vor einem Rätzel. Keiner konnte die Beweggründe des Profikillers nachvollziehen. Man vermutete zwar, dass das Zimmermädchen vielleicht irgendetwas im Hotel gesehen hatte, und er sie deshalb zum Schweigen bringen wollte, doch niemand konnte sich dieses Blutbad erklären.

"So lasst uns abschied nehmen. Von einem wertvollen Menschen unserer Gemeinde, der in Liebe und Selbstaufopferung sein Leben gab, um seine Familie zu schützen. Lasst ihn uns als Vorbild neben, um im täglichen Kampf unseres Lebens unser bestes zu geben." Die Stimme des Katholischen Geistlichen dröhnte durch einen Lautsprecher, so dass jeder sie hören konnte.

Auch Louis war unter den Trauergästen. Er stand neben der kleinen Lisa, die in ihrem schwarzen Kleidchen so alleine wirkte. Louis legte seine Hand auf ihre Schulter und das Mädchen griff nach ihr. Ihr blondes Haar war durchnässt. Ihre Augen blickten sich verängstigt um. Louis war der Einzige, den sie kannte, und zu dem sie etwas vertrauen hatte. Natürlich waren da noch ein paar andere Angestellte aus dem Hotel, die ebenfalls ganz nett waren, doch für die Kleine war Louis der Einzige, da Mama ihm offenbar vertraut hatte.

Die Presse hatte viel über das tapfere kleine Mädchen berichtet. So waren auch zahlreiche Reporter anwesend, um Bilder von der kleinen Heldin zu machen. Man zeigte die Bilder, in denen sie noch das Blut ihrer Mutter am Kleid trug. Das blonde Mädchen mit ihren tiefblauen Augen hatte bis jetzt schon zahlreiche Titelseiten geziert. Wohl auch aus diesem Grund hatte Louis dafür gesorgt, dass einige Hotelangestellte nun in einem Halbkreis um sie herumstanden. Er wollte die Kleine nicht weiter den Objektiven der Sensationspresse aussetzen.

Zahlreiche Menschen, die Lisa noch nie gesehen hatte, standen nun neben dem geöffneten Grab und hielten Reden. Vertreter von Stadt und Land, die von der allgemeinen Empörung über den feigen, brutalen Mord kündeten. Sie sprachen, von Selbstaufopferung, von einem Beispiel für zukünftige Generationen. Viele sprachen auch Lisa ihr Beileid aus. Doch nichts davon schien das Mädchen wirklich zu berühren. Sie war fast zu einer Säule erstarrt und so wie die Regentropfen an ihrem Gesicht abperlten, passierte es auch mit den Worten großer Männer und Frauen.

Langsam wurde der Sarg in die Erde gelassen und Louis führte das Mädchen hin, um noch einmal abschied zu nehmen. Das Kind wusste, was der Tod bedeutete. Trotzdem zeigte sie keine Zeichen von Trauer. Sie lächelte nicht. Sie blickte einfach starr gerade aus, ohne sich dem Sinn der Zeremonie wirklich bewusst zu sein. Ihre zarte Seele hatte bereits zu oft Streit und Gewalt erlebt, so dass dieser Moment nichts mehr in ihr Auslöste als eine seltsame Gelassenheit. Mit jeder Blume, die in das Grab geworfen wurde, mit jeder Schaufel Erde, die auf den Sarg fiel, wurde auch etwas von dieser Vergangenheit in ihr zugeschüttet.

Nachdem Ende der Beerdigung brachte Louis sie zu seinem Wagen. Er hatte sich in den vergangenen Tagen um die Kleine gekümmert. Da sie keine Verwandten hatte, bei denen sie bleiben konnte, wohnte sie nun in seinem Haus. Sein Vater und seine Stiefmutter schüttelten zwar bei dem Gedanken den Kopf, dass er sich um ein Kind kümmerte, dass nicht das seine war, doch ihm war es gleich.

Ohne ein Wort zu sagen, fuhr Lisa auf dem Rücksitz mit. Es hatte sich nun wie so oft in diesem Sommer richtig eingeregnet. Die Stimmung passte irgendwie zu den Ereignissen der vergangenen Tage. Regen und dunkle Wolken schienen die Welt nicht mehr verlassen zu wollen. Es war nass und kalt. Nichts und niemand schien sich in seiner Haut wohlzufühlen. Doch wenn es eine Konstante im Leben gibt, dann ist es der Wandel. Auf Regen folgt irgendwann Sonne und die Wolken ziehen weiter.

***

An einem Dienstag holt Louis die kleine Lisa von Kindergarten ab. Das Mädchen hatte seit jenen schrecklichen Ereignissen kaum ein Wort gesprochen. Trotzdem lächelte sie jetzt. Die Sonne war zurückgekehrt, als sie ihre Mutter vom Krankenhaus abholten. Sie sah blass aus und trug den linken Arm in einer Schlinge. Trotzdem strahlte das Mädchen überglücklich und lief ihr entgegen.

"Mama, Mama!", schrie sie und fiel ihrer Mutter in den ausgestreckten rechten Arm. Melanie hatte mühe sich auf den Beinen zu halten. Fast drei Wochen hatte sie im Krankenhaus gelegen. Anfangs hatte sie mit dem Tod gerungen, doch mit der Zeit stand fest, dass sie leben würde.

Louis hatte sie fast jeden Tag besucht. Oft hatte er Lisa mitgenommen, trotzdem war es jetzt etwas Besonderes. Freudentränen bildeten sich in den Augen der beiden. Melanie konnte ihr Glück kaum fassen. Sie hatte mit dem Leben abgeschlossen, sie hatte gedacht, dass sie niemals wieder ihre Tochter in die Arme schließen würde. Nun war das Wunder geschehen und konnte nichts anderes als Weinen. Louis stand stumm etwas abseits der Beiden und ließ ihnen die Zeit, die sie füreinander brauchten. Die Freude der beiden steckte auch ihn an. Es tat gut, sie so glücklich zu sehen.

"Danke", war alles, was Melanie zu ihrem Chef sagen konnte, als sie schließlich vor ihn trat. Die Hand ihrer Tochter ruhte in ihrer rechten Hand. "Danke für alles."

"Bitte", meinte er mit einem Lächeln, welches von der Freude der anderen beschwingt war. "Soll ich euch jetzt nach Hause fahren?"

"Das währe wirklich nett, Louis."

Sie gingen zu seinem Wagen und fuhren dann gemeinsam los. Sie waren schon ein paar Minuten unterwegs, als Melanie bemerkte, dass sie nicht zu ihrer Wohnung führen.

"Wo fährst du hin?", fragte sie.

"Die alte Wohnung ist noch immer ein rechtes Schlachtfeld. Ich dachte mir, du möchtest vielleicht mit Lisa bei mir bleiben. Bis du dich ganz erholt hast. Lisa kennt sich da schon aus, oder?"

"Ja", murmelte Lisa, was für das Mädchen schon eine große Leistung war.

Melanie schwieg jetzt. Sie fühlte sich nicht wirklich wohl dabei. Louis war nett zu ihr, aber er schließlich auch ihr Chef und kam aus reichem Hause. Sie hatte sich in der einsamen Zeit im Krankenhaus schon öfters Gedanken darüber gemacht, ob er vielleicht doch mehr Interesse an ihr haben könnte, als er zugab. Sie war sich sogar sicher. Diese Erkenntnis führte in ihr zu widersprüchlichen Gefühlen.

Sie mochte Louis. Sie mochte ihn sogar sehr. Gleichzeitig fühlte sie sich extrem verletzlich. Ihr Mann, auch wenn sie ihn schon lange nicht mehr wirklich geliebt hatte, war erst vor Kurzem gestorben. Sie selbst war von einem Killer niedergeschossen worden und hatte selbst einen Menschen getötet. Jetzt eine Beziehung mit ihrem Chef einzugehen war nicht nur moralisch zweifelhaft. Sie wusste auch nicht, ob sie ihm damit einen Gefallen tat. Sie sollte höflich ablehnen. Melanie tat es nicht.

***

In der Villa war wirklich genug Platz für sie. Die Haushaltshilfe hatte für Melanie bereits eines der Gästezimmer hergerichtet. Für das Zimmermädchen war es ein ungewohntes Gefühl sich nun in ein Bett zu legen, welches sie nicht selbst gemacht hatte. Die Zimmer, die sie und ihre Tochter jetzt bewohnten, wirkten auf sie größer als ihre gesamte Plattenbauwohnung. Mit viel Liebe zum Detail waren sie mit Möbeln, Bildern und Teppichen ausgelegt, wie es nur ein guter Innenausstatter hinbekommt. Vermutlich hatte genau so einer auch diesen Auftrag ausgeführt.

Lisas Zimmer war von dem Mädchen bereits mit Spielsachen vollgestellt. Einige davon kannte Melanie nicht. Louis musste sie ihr gekauft haben. Der Gedanke verstörte sie noch mehr. Sie wollte nicht in seiner Schuld stehen und tat es dennoch. Sie stand schon soweit in seiner Schuld, dass sie es ihm vermutlich nie zurückzahlen konnte. Bis jetzt hatte er es auch nicht von ihr erwartet. Noch nicht.

Nachdem sie Lisa zu Bett gegangen war, saßen sie gemeinsam im großen Wohnzimmer und guckten bis spät in die Nacht einen Film. Während des Streifens war Louis auf der Couch näher an sie herangerückt. Irgendwann hatte sich der Arm des Mannes um ihre Schulter gelegt. Ohne es zu wollen, hatte sie es genossen. Sie hatte sich in seinem Arm geborgen gefühlt, und als der Film zu Ende war, hatte sie es bedauert, dass er die Umarmung löste und den Fernseher ausschalte.

"Ich wusste gar nicht, dass du so viel Freizeit hast, Louis", meinte sie schließlich etwas unbeholfen, um mit ihm ein unverfängliches Gespräch zu beginnen.

"Hab ich auch nicht", erwiderte er mit einem schelmischen Lächeln. "Mein Chef wird mich sicher zwingen, jede Stunde nachzuarbeiten."

"Ich weiß nicht, wie ich dir jemals für alles danken kann, was du für mich getan hast."

"Mach dir darüber keine Gedanken. Ich freu mich, wenn es dir und deiner Tochter gut geht. Das bedeutet mir viel."

Er war wieder zu ihr auf die Couch gekommen und sah sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen an. Verlegen erwiderte Melanie seinen Blick. Sie griff sich ins Haar und spielte mit einer Haarsträhne. Das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die ihren Bauch unbehaglich kribbeln ließ. Sie hatte nicht viel Ahnung mit Flirten. Der einzige Freund, den sie je hatte, war ihr späterer Ehemann und der hatte schon vor Jahren damit aufgehört.

Louis ließ sich neben ihr in die Kissen fallen. Seine Augen hatten etwas Offenes, Freundliches und ihr wurde es ganz schwer ums Herz. Wie konnte sie ihm widerstehen, ohne ihn zu verletzen. So fragte sie zögerlich: "Warum?"

Er wartete etwas mit seiner Antwort und diese Ungewissheit ließ sie erschaudern. "Weil ich dich mag, Melanie. Ich mag dich seit dem Tag, als du mich aus dem Pool gefischt und auf mich aufgepasst hast."

Seine Hand legte sich auf ihren Oberschenkel und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Deutlich konnte sie die Berührung durch den Stoff ihres Schlafanzugs fühlen. Sie erzitterte leicht. Das Zimmermädchen blickte ihren Chef verlegen an. Sie wusste, dass es falsch sein mochte seine Gefühle zu erwidern, doch sie tat es. Sie gestand es sich nur noch nicht ein. Sie wollte zurückweichen und er bemerkte es. Seine Hand glitt von ihrem Schenkel und hinterließ eine ungekannte Sehnsucht.

"Verzeih, ich wollte dich nicht bedrängen." Seine Stimme klang nun ebenfalls einwenig unsicher. Der ansonsten so selbstsichere Manager wirkte auf einmal zweifelnd. Nicht an seinen Gefühlen sondern an seiner Stärke. Er hatte sich ihr gegenüber geöffnet und sich dem einfachen Zimmermädchen so ungeschützt ausgeliefert. Gewiss hatte er in der Gesellschaft Wohlstand, Macht und Einfluss. Er musste nicht betteln, um mit einer Frau zu schlafen. Nein, er bettelte auch nicht, um mit Melanie zu schlafen. Sein Herz bat sie um ihre Liebe. Eine Leihgabe, die man nicht so einfach bekommt.

"Ich, nein, ...", stotterte sie. "Es tut mir leid, Louis. Ich bin nur ein wenig Müde und die Schulter tut mir immer noch weh."

Das war nicht einmal gelogen und er konnte es verstehen. So ließ sie ihn alleine zurück und ging in ihr Zimmer. Melanies Gedanken überschlugen sich. Sie hatte die Traurigkeit in seinen Augen gesehen und fühlte sich schuldig. Auch wenn sie ihn nicht offen zurückgewiesen hatte, so hatte er es doch so empfunden.

***

Wenig später lag die junge Frau schlaflos in ihrem Bett. Sie hatte es versaut. Sie hatte den einzigen Mann verletzt, der sich um sie bemüht hatte. Sie wusste, dass sie es nicht wollte, doch sie wusste auch, dass sie es getan hatte.

Der Vollmond schien durch das Fenster und streifte ihr Bett. Es war, als wollte die Sonne der Nacht sie weiter quälen. Sie mit ihrem Licht noch mehr von ihren Schwächen bloßstellen. Sie versuchte an etwas anderes zu denken. Sie dachte an ihren toten Mann, doch schien sie keinen der Gedanken an ihn festhalten zu können. Er hatte das Band zu ihrem Herzen selbst durchschnitten. Sie dachte an den Killer, der sie hatte umbringen wollen.

Die Polizei wusste immer noch nicht, wer er war. Er hatte beim Verlassen des Hotels auch alle Spuren beseitigt. In seinem Besitz befand sich nur ein Schlüssel zu einem Schließfach. Keiner wusste, wo dieses Schließfach war. Die Polizei hatte Melanie deswegen auch befragt. In diesem Fall stimmte ihre Ahnungslosigkeit sogar. Andere Dinge hatte sie bewusst verschwiegen. Zum Beispiel die Sache, wie die Waffe in ihren Besitz kam. Zum Glück hielten es die ihr wohlgesonnenen Beamten es nicht für nötig, bezüglich dieser Erinnerungslücken nachzuhaken.

Langsam döste sie ein, doch kaum hatte sie Augen geschlossen. Sie sah wieder das Gesicht des Killers. Sie erblickte den Mann, der auf sie schoss. Sie sah in seine überraschten Augen, als die Kugel seiner Waffe aus den Händen einer am Boden knienden Frau seinen Körper traf und in seiner Brust zersplitterte. Sie schrie. Sie spürte den stechenden Schmerz in ihrer Schulter, wo die Kugel diese durchschlagen hatte.

Melanie saß aufrecht in ihrem fremden Bett. Sie hatte pulsierende Schmerzen in der Schulter. Ihr Herz pochte kräftig und ihr Atem ging schnell. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte auf die Leuchtziffern der Uhr neben ihrem Bett. Sie musste fast eine Stunde geschlafen haben. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.

"Melanie? Alles in Ordnung?", fragte ein ehrlich besorgt drein blickender Louis, der in Shorts und T-Shirt im Türrahmen stand.

"Ja? Was?", fragte sie verwirrt.

"Du hast geschrien. Ich dachte, dir wäre etwas passiert." Louis Zimmer befand sich im oberen Stockwerk. Auch sein Atem ging schneller. Er musste gerannt sein.

"Ja, verzeih. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich hatte nur einen Alptraum." Sie wischte sich eine durchnässte Haarstähne aus dem Gesicht.

"Schon ok. Ist ja auch verständlich. Wenn man mich niederschießen würde, hätte ich vermutlich auch welche." Er warf ihr ein Lächeln zu und das Mondlicht spiegelte sich in seinem Gesicht. "Ist jetzt alles in Ordnung?"

"Ja", meinte sie leise, während sie ihn musterte. Sein Haar war leicht zerzaust und er wirkte so, als hätte er wohl auch schon geschlafen. Sie lächelte verlegen.

"Gut, wenn etwas ist, ruf mich. Neben dem Bett liegt ein Telefon. Meine Kurzwahlnummer ist die 3."

"Ok", hauchte sie leise.

Er wandte sich ab und wollte gerade die Tür hinter sich schließen, als Melanie plötzlich das Wort an ihn richtete: "Louis?"

"Ja?", er drehte sich wieder zu ihr um. Die junge Frau schlug die Decke zur Seite und blickte ihn an, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Er lächelte und kam zu ihr. Behutsam, um nicht ihre bandagierte Schulter zu berühren, legte er sich neben sie. Sie legte sich in seinen Arm und schloss die Augen. Louis lächelte glücklich und legte die andere Hand auf ihren flachen Bauch.

Melanie genoss dieses Gefühl, einfach so in seinem Arm zu liegen. Es war eine unbeschreiblich intime Nähe, die sie schon so lange nicht mehr erleben durfte. Ihr Atem und ihr Herzschlag verlangsamten sich und sie nahm seinen Duft war. Der Duft seines Duschgels hatte sich mit seinem natürlichen Körpergeruch zu einer neuen Einheit verbunden. Und es roch gut - er roch gut.

Seine Hand streichelte sie liebevoll über ihren Bauch. Langsam, fast unmerklich und doch nicht ohne Wirkung. Sie entspannte sich, ließ sich in seine Berührung fallen. Minuten verstrichen. Sie wusste nicht einmal mehr genau, wieso sie ihn zu sich ins Bett eingeladen hatte. Wollte sie nicht allein sein, wollte sie ihn belohnen, oder wollte sie etwas, dass sie sich bis jetzt noch nicht eingestanden hatte.

Seine Lippen berührten ihre Wange und erneut durch lief sie ein Schauer. Sie fühlte seinen heißen Atem ganz nah. Fühlte seine körperliche Nähe und genoss es. Sie genoss es auch, als seine Hand langsam tiefer wanderte und über die empfindsame Stelle zwischen ihren Schenkeln glitt. Es war ein Kribbeln, welches wärmend durch ihren Körper eilte und jede Zelle zu berühren schien.

Vollkommen entspannt lag sie da und ließ die Zeit verstreichen. Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, als sich die seinen auf die zarte Haut an ihrem Hals legte und ihn mit liebevollen Küssen bedeckten. Das Reiben zwischen ihren Beinen wurde intensiver und sie öffnete ihm diese einwenig. Es war nicht viel, nur so viel um die ihn intensiver durch ihren Schlafanzug und ihren Slip zu spüren. Es reichte.

Melanies Atem ging nun wieder etwas schneller, tiefer und eindringlicher. Das gedämpfte Pochen in ihrer Schulter ging fast vollständig unter. Seine heißen Küsse wurden immer fordernder, doch war es keine Forderung, die sie nicht all zu gerne erfüllte. Seine Lippen fanden schließlich die ihren. Sie spürte seine Zungenspitze an der ihren. Ja, sie reckte ihm die Zunge entgegen, so wie sie ihm jetzt auch ihr Becken entgegen drückte.

Die Zeit schien bedeutungslos. Das Mondlicht hatte das Zimmer längst verlassen, als Louis seine Finger unter den Stoff von Melanies Nachtgewand gleiten ließ. Er spürte den leicht gelockten Flaum ihrer Schamhaare und kraulte diesen, bevor er mit der Spitze seines Zeigefingers zum ersten Mal ihre Schamlippen spaltete. Er fühlte ihre feuchte Wärme, die sich nur all zu hingebungsvoll nach seiner Berührung gesehnt hatte. So konnte er schnell die Frucht ihrer Lust ertasten und reiben.

Ihr Atem ging immer schneller, passte sich seinem immer schneller werdenden Rhythmus an. Die tiefen, schweren Atemstöße wurden zu einem hektischen Stöhnen, als sein Finger in ihre vor nässe triefende Grotte eindrang. Lustvoll drückte sie ihm ihr Becken entgegen. Sie genoss es, wollte es, wollte nichts anderes, als von ihm auf diese Weise berührt und liebkost zu werden.

Die Zungenspitzen der beiden Liebenden verschmolzen zu einer Einheit, während sein Finger immer wieder tief in sie hinein und wieder hinausglitt. Sie erbebte vor Wollust, konnte an nichts mehr denken, wollte an nichts mehr denken, nur noch an das unendliche Glück, welches sie in diesem Moment empfand.

Ihr Höhepunkt war mit nichts zu vergleichen, was sie jemals zuvor kennenlernen durfte. Es ging dabei nicht mehr nur um Lust. Nein, es ging um Glückseligkeit. Es breitete sich von ihrem Unterleib aus. Ließ zuerst nur ihre Vulva hektisch pulsieren, bis sich dieses unterschwellige Zucken durch ihren ganzen Körper bis zu jeder Fingerspitze ausbreitete. Jede Zelle, an jeder Stelle erlebte dieses Gefühl, welches die junge Frau nicht zu beschreiben wagte. Verzweifelt pressten ihre Lungen stoßweise Schreie aus ihrer Kehle hinaus, die der Welt eine Ahnung von der Intensität dieses Moments geben konnten, doch was er für sie bedeutete, würde auf immer ihr Geheimnis bleiben.

Ihre Zungen hatten sich bereits vor dem Kuss getrennt, während sie noch immer und der der Wucht des gerade erlebten Orgasmus zitterte, blickte Louis, ebenfalls glücklich, auf die im Halbdunklen liegende Frau in seinem Arm. Gerne hätte er sich noch mit ihr vereint, hätte seiner eigenen Erregung in ihrer feuchten Höhle Befriedigung verschafft, doch er hielt sich zurück. Er dachte an die Schulter, die dabei bestimmt schmerzen verursachen würde. So begnügte er sich damit auf ihren Lippen das Glück zu sehen, wie sie neben ihm auf dem Rücken lag und langsam zu einer rundum glücken Ruhe fand. Er würde sie nicht bedrängen, er würde einfach nur für sie da sein und sie lieben. Alles andere würde die Zeit bringen, so wie sie es immer tat.

Eng aneinander geschlungen schliefen sie schließlich gemeinsam ein. Es ist das Ende dieser Geschichte und zugleich der Anfang einer Neuen.

Freitag, 19. August 2011

Das Zimmermädchen und ihr Killer - Teil 3

Das Zimmermädchen und ihr Killer - Teil 3

Die Tür öffnete sich langsam. Wie ein schwarzer Schatten stand er in der Tür. Sein Hut war tief ins Gesicht gezogen. Er trat ein und drückte die Tür hinter sich lautlos ins Schloss. Niemand hatte es zu interessieren, was er hier vorhatte.

Hier wohnte also das Zimmermädchen. Die Diebin, die seine Sachen durchwühlt hatte. Seine Hände waren durch schwarze Lederhandschuhe verborgen. Er griff nach dem Kleid, welches über einen Stuhl gelegt war und führte es an seine Nase. Es war fast so, als wollte er ihren Geruch aufsaugen, so wie es ein Bluthund tat. Er würde sie jagen und er würde sie kriegen. Das war sicher. Nur wenige Menschen konnten einfach so verschwinden. Dieses Mädchen gehörte sicher nicht dazu.

Er wusste nicht, was sie angetrieben hatte, seine Sachen zu durchsuchen. Eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Er würde die Sache schnell und sauber beenden. Sein Blick fiel auf einen schwarzen Slip, der sich in einer improvisierten Wäschewanne befand. Im Zwielicht der geschlossenen Vorhänge erkannten seine scharfen Augen die feuchte, milchige Stelle. Er griff danach und schnupperte noch einmal an diesem so intimen Kleidungsstück. Es roch nach weiblichem Saft und nach Sperma. Es war frisch. Er lächelte. Dieses kleine Zimmermädchen war als genau so eine Hure wie alle anderen auch. Nur dass sie auch eine Diebin war und dafür sterben musste.

Er hatte sie überrascht. Sie hatte nicht viel Zeit gehabt, seine Unterlagen zu durchsuchen. Vermutlich konnte sie sich noch keinen Reim daraus machen, was sie wirklich entdeckt hatte. Bald würde die Polizei jedoch Hartmanns Leiche finden. Die Medien würden darüber berichten und spätestens in dem Moment würde der Verdacht in ihr aufkeimen. Sie würde ihr Wissen anderen mitteilen. Damit wurde das Mädchen zu einer Zeugin. Außerdem hatte sie die Pistole mit der Hartmann erschossen wurde. Beides zusammen könnte die Behörden auf seine Spur bringen. Und was noch schlimmer war. Sie könnten damit vielleicht seine Auftraggeber finden.

Er ließ den Slip wieder in die Tonne fallen. Sie war sicher noch nicht lange fort, vor seinem geistigen Auge zog sie sich hier nach der Arbeit um. Wechselte den Slip, in dem das Sperma eines Hotelgastes ruhte. Wollte sie sich wieder mit dem Gast treffen, oder ging sie wo anders hin? Er durchsuchte das Zimmer nach weiteren Hinweisen. Sachte, ohne auffällige Spuren zu hinterlassen.

***

"Ist es nicht schön, das wir wieder eine richtige Familie sind?", fragte Tom, während sie gemeinsam am Esstisch saßen. Melanie hatte gekocht. Spaghetti mit Tomatensoße, mehr gab der Haushalt nach zwei Monaten ihrer Abwesenheit nicht her. Von was hatte sich Tom in der Zwischenzeit ernährt. Vielleicht wollte sie es gar nicht wissen. Tom hatte vor ihrer Hochzeit bei seiner Mutter gelebt. Er war ihr einziges Kind. Sein Vater war an Lungenkrebs gestorben.

"Lisa, was meinst du?", hakte Tom nach, als weder seine Frau noch seine Tochter auf die Frage reagierten.

Lisa war gerade damit beschäftigt, die von ihrer Mutter klein geschnittenen Nudel mit reichlich Hunger in ihren kleinen Mund zu stopfen. Die Soße verteilte sich dabei reichlich um ihren Mund, so dass sie durch aus in einem schlechten Vampirfilm hätte mitspielen können. Nachdem sie fast alles heruntergeschlungen hatte, meinte die Kleine zu ihrer Mutter gewandt: "Wann gehen wir wieder?"

"Wann ihr geht? Gar nicht. Ihr wohnt doch hier!", meinte Tom mit leicht verärgertem Tonfall. Er hasste es, wenn irgendwer die Harmonie in seiner Familie störte. Nur weil sie so klein war, und er sich über die wiedervereinigte Familie freute, machte er seiner Wut nicht weiter Luft.

Nach dem ihre Mutter ihr keine Antwort gab, schwieg auch Lisa. Das kleine Mädchen hatte trotz ihrer Kindheit gelernt zu schweigen, wenn ihr Vater diesen Blick hatte. Sie wollte nicht hier sein, wollte aber auch nicht dass ihr Vater mit ihrer Mutter schrie. So blickte sie stur und ohne Freude auf den Teller und kämpfte mit ihrer Gabel gegen die Reste des Essen, welches für sie keinen Geschmack mehr hatte. Jede einzelne der von ihrer Mutter vorgeschnittenen Nudeln wurde erdolcht.

***

Nach dem schweigsamen Essen machte sich Melanie an den Abwasch. Einen Geschirrspüler hatten sie nicht. Zum einen wegen der Kosten, zum anderen, weil er in der kleinen Küche zu viel Platz wegnehmen würde. Zu ihrer Überraschung hatte es in der Küche nicht das erwartete Chaos gegeben. Tom hatte die Wohnung in einem ordentlichen Zustand gehalten. Nur ein Teller, eine Gabel und ein Messer lagen in der Spüle. Sie wusch alles zusammen ab und ordnete es in die Regale. Alles war so normal, so geordnet. Genau so, wie es in den letzten Jahren immer gewesen war. Trotzdem wusste sie, dass es nicht so weiter gehen konnte. Sie musste eine Entscheidung treffen. Nicht nur für sich, sondern auch für ihre kleine Tochter und ihren Mann. Und genau davor hatte sie Angst. Sie wollte es nicht und musste es doch.

Melanie überlegt, wann sie jetzt mit Tom darüber reden sollte. So konnte es zwischen ihnen einfach nicht mehr weiter gehen. Noch immer war sie entschlossen, sich von ihm Scheiden zu lassen. Es war einfach nur noch nicht der richtige Moment gekommen, das Thema zu erörtern. Inzwischen war es fast Abend geworden und draußen hatte es zu Regnen begonnen. Windböen trieben Tausende Regentropfen gegen die großen Fenster der Plattenbauwohnung.

Tom saß im kleinen Wohnzimmer und las die Bildzeitung. Lisa war in ihrem Zimmer verschwunden und Melanie war froh darüber. Sie hatte ihre Handtasche in der Küche gelassen. Die Waffe da drin hatte sie fast schon verdrängt. Nein, sie gab ihr keine Sicherheit. Sie war eine erwachsene Frau und konnte sich durchsetzen.

"Hallo Schatz. Bist du fertig? Es ist schön, dass wir wieder zusammen sind."

"Deswegen müssen wir reden, Tom", meinte Melanie.

"Jetzt wird alles wieder gut. Ich verzeihe dir auch." Tom griff nach der geöffneten Bierflasche und nahm einen Schluck.

Melanies Hand glitt über die immer noch sichtbare Strieme in ihrem Gesicht, wo Tom sie vor wenigen Stunden mit seinem Gürtel geschlagen hatte. Sie erinnerte sich an den Schmerz. Sie erinnerte sich an all das, was zwischen ihnen vorgefallen war. Erst als ihre Erinnerungen vollständig schienen, setzte sie zu einer Antwort an.

"Aber ich kann es nicht, Tom." Sie sprach mit ruhiger, gefaster Stimme und wischte sich eine Strähne ihres blonden Haars aus dem Gesicht. "Ich kann dir nicht verzeihen, dass du mich geschlagen hast. So geht es nicht mehr weiter. Die Scheidung ist der einzige Weg."

"Was?" Die Bierflasche fiel dem beleibten Mann aus der Hand.

"Das kannst du nicht!"

"Doch, Tom. Die Entscheidung ist spätestens heute gefallen."

Er verstand die Welt nicht. Was wollte Melanie? Sie war doch zu ihm zurückgekommen. Wieso fing sie auf einmal an, etwas von Entscheidung und Scheidung zu reden. Er erhob sich und machte die wenigen Schritte auf sie zu. Er stand vor ihr. Etwas größer und doppelt so schwer baute er sich vor der jungen Frau auf.

"Das kannst du nicht tun, Melanie. Wir sind verheiratet. Ich liebe dich!"

"Liebe? Tom, du hast mich heute verprügelt und vergewaltigt. Das ist keine liebe!", sprach sie etwas lauter ihren Frust aus. Sie versuchte jedoch ihren Ton so leise zu halten, dass Lisa nichts mitbekam.

"Das, das tut mir leid", stammelte er unsicher. "Aber ich musste dich doch zu Vernunft bringen. Ich musste dich wieder für mich gewinnen."

"So geht das aber nicht Tom. Ich kann mit so einem Mann nicht zusammenleben. Und ich will nicht, dass meine Tochter darunter leiden muss."

Plötzlich änderte sich seine Stimmung. Er trat näher an sie heran. Zu nahe. Deutlich konnte sie seine Bierfahne riechen. Er hatte zwar erst zwei Bier getrunken, aber Melanie hatte lange genug von ihm getrennt gelebt, um von dem Geruch angewidert zu sein. Nein, genau diese Art war es, die sie von ihm getrennt hatte. Er legte grob seine Arme um ihre Schultern und schüttelte sie.

"Wer ist es? Mit welchem Kerl betrügst du mich, du verdammte Hure?"

Zum ersten Mal gelang es auch Melanie mit der, in ihrer aufkommenden Wut sich ihrem Mann zu widersetzen. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und stieß ihn von sich. Wütend schrie sie ihn an: "Du, du bist es! Du trinkst, du schlägst, du schreist! Du betrügst mich mit dir. Du nennst mich Hure und behauptest du liebst mich!"

Nein, es war nicht das erste Mal. Sie hatte nur verdrängt, wie er darauf reagierte. Sein Schlag traf sie so unvorbereitet wie zielsicher. Ein lauter Knall war zu hören und Melanie stürzte gegen den Kasten. Sie konnte sich gerade noch abfangen, um nicht mit dem Kopf gegen die Ecke des Schrankens zu schlagen. Die Gläser im Schrank wackelten bedrohlich und eines fiel heraus. In Tausend kleine Splitter zerbrach das kleine Gefäß, als es auf den Fliesenboden traf.

Wieder flossen Tränen. Die zierliche Frau drehte sich zu ihrem Mann um. Ihre Backe war knallrot und brannte wie Feuer. Eine einzelne Träne löste sich von ihren Augen und wanderte langsam über ihre Wange, als wollte sie alleine die lodernden Schmerzen löschen. Beide starrten sich vollkommen erschrocken an. Tom spürte das Ziehen an seiner Hand. Er hatte sie mit solcher Kraft geschlagen, dass er seine Hand nun schmerzte.

"Ich liebe dich", waren seine einzigen Worte, während sich Melanie an dem Schrank festkrallte.

Sie schluckte und murmelte nur ein Wort: "Nein."

Und wieder herrschte Schweigen. Mann und Frau standen sich gegenüber, die Splitter ihrer Ehe lagen vor ihnen am Boden. Sie weinte still und ihm ging es auch nicht viel anders. Zum Glück war Lisa in ihrem Zimmer. Melanie hätte nicht gewusst, wie dieser Moment auf ihre Tochter gewirkt hätte. Schon einmal hatte sie mit ansehen müssen, wie ihr Vater ihre Mutter schlug. Sie schluckte eine weitere Träne hinunter und erwiderte Toms Blicke. Fast hilflos sah er sie an. Unsicher. Ihr Instinkt empfand Mitleid, doch ihr Verstand empfand etwas anderes.

Das Klingeln an der Tür durchschnitt die Stille. Tom gewann als Erstes die Fassung zurück. Ohne ein weiteres Wort an Melanie zu richten, wand er sich von ihr ab und ging zur Tür. Seine Miene änderte sich schlagartig. Selbstzweifel wich wieder dem Ärger, nicht nur über seine Frau auch über die Störung. Niemand hatte um diese Uhrzeit bei ihm zu klingeln.

Melanie versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Sie wollte nicht, dass man sie so sah. Die junge Frau hatte weder Eitelkeit noch Stolz, lediglich Scham vor ihrer eigenen Schwäche und Demütigung. Sie wusste nicht, ob sie über den Besuch froh sein sollte, oder nicht. Er konnte kaum die Lösung für ihre Probleme sein. Nur ein Wunder konnte sie retten.

"Guten Abend. Ist Ihre Frau da?", drang leise die Stimme aus dem Gang an ihr Ohr. Wer wollte etwas von ihr?

"Ja. Wer sind Sie? Was wollen Sie von ihr?", fragte Tom mit zorngeladener Stimme.

"Ich muss mit ihr sprechen. Können Sie, sie bitte rufen?" Die Stimme war nur ein Wispern, doch sie ließ Melanie einen Schauer über den Rücken laufen.

"Es ist meine Frau. Niemand spricht ohne meine Erlaubnis mit ihr. Also was wollen Sie von ihr?", kochte Melanies Mann. Tom ließ seinem Ärger nun an dem Fremden Luft. Er wusste nicht wem er gegenüber stand und würde es auch nicht mehr erfahren.

"Was ...", war alles, was er noch über die Lippen brachte. Dann verschlang ein lautes Zischen seine Worte. Melanie hörte noch ein lautes Rumpeln. Noch einmal war dieses Zischen zu hören, das wie ein entfernter Peitschenhieb an ihr Ohr drang.

Sie hatte genug Krimis gesehen, um das Geräusch zu erkennen. Ein schallgedämpfter Schuss. Es musste der unbekannte Mann aus dem Hotel sein, doch wie hatte er sie hier gefunden. Sie stand starr vor Schreck neben der Küchentür und wartete einige Herzschläge lang. Zu lange. Schon war der Fremde in der Tür zum Vorraum zu sehen. In der Hand hielt er eine Pistole mit aufmontiertem Schalldämpfer. Er brauchte nur einen weiteren Herzschlag um sein Ziel zu finden. Doch nun reagierte auch Melanie.

Er schoss erneut. Die Kugel traf die Stelle, wo sich einen Liedschlag zuvor noch Melanies Herz befunden hatte. Nun durchschlug die Kugel mit einem lauten Klirren mehrere Gläser, bevor sie in das Holz der Schrankwand eindrang und von der Mauer gestoppt wurde. Er feuerte ein zweites Mal. Diesmal traf er Melanie am linken Oberarm. Es war nur ein Streifschuss und die Kugel flog weiter in die Küche. Dort zersplitterte sie mit lautem Knall eine Wandfliese.

Melanie bemerkte erst in der Küche, dass sie getroffen war, aber sie hatte keine Zeit darauf zu achten. Hastig griff sie nach ihrer Handtasche auf dem Küchentisch. Sie hörte die Schritte des Mannes auf dem Boden, als er auf die Splitter des Glases trat, welches sie zuvor heruntergeschmissen hatte. Ihre Finger fanden die Pistole und holte sie hervor. Sie fühlte sich schwer an. Ungewohnt. Sie spannte den Hahn. Da hörte sie die Stimme des Mannes: "Sie wollten sich doch von ihrem Mann scheiden lassen. Oder? Nun, ich habe eine gute Nachricht für Sie. Ihr Mann ist tot und jetzt kommen Sie heraus!"

Sie hatte sich neben den Kühlschrank gekauert und richtete die Pistole auf die Küchentür. Sie dachte nicht an Tom. Sie dachte nur an sich. Sie dachte nur an ihre Tochter. Sie musste schießen. Wenn Lisa aus ihrem Zimmer kam, würde er sie bestimmt auch umbringen. Sie schloss die Augen und drückte ab. Nichts passierte. Kein Schluss löste sich. Die Sicherung, schoss es ihr durch den Kopf. Wie dumm sie war. In jedem Film und Buch war dies der Standardfehler und nun machte sie ihn selbst. Sie fand den Schalter und legte ihn um. Jetzt konnte sie schießen.

Der Killer war hinter der Küchentür hervor gekommen und stand nun direkt vor ihr. Seine Waffe zielte auf ihre Brust. Genau, wie die ihre auf seinen Körper zielte. Sie kniete, während er stand. Blut sickerte aus der Wunde, die er ihr bereits geschlagen hatte und tropfte auf den Fliesenboden.

Der Killer lächelte unter seinem Hut. Auch wenn eine Waffe auf ihn gerichtet war, schien er keine Angst zu haben. Er blickte ihr in die Augen und sprach ruhig: "Ah, meine Pistole. Deswegen bin ich hier."

"Wenn Sie schießen, werde ich auch schießen!", zischte Melanie hervor. Was sollte sie ihm sonst auch sagen. Er wirkte unbeeindruckt.

"Dummes Ding. Die Waffe ist nicht mal geladen."

Ihr Herzschlag stockte einen Moment. Konnte es sein. Sie konnte nicht nachschauen und hatte keine Ahnung von Waffen. "Warum schießen Sie dann nicht?", gab sie als Antwort. In dem Moment, wo ihre Worte den Mund verlassen hatten, war sie sich auch schon sicher, etwas Falsches gesagt zu haben. Sie wollte kein Duell. Sie konnte nur verlieren. Die Waffe wurde immer schwerer. Ihr Finger spannte sich am Abzug.

"Erst will ich wissen, mit wem Sie alles über Ihrer Entdeckung geredet haben?" Seine Lippen schienen sich kaum zu bewegen. Der Zigarettenduft erreichte ihre Nase.

"Mit Niemanden", erwiderte sie wahrheitsgemäß.

"Sicher? Wenn doch, werde ich es herausfinden. Und dann wird auch Ihre Tochter sterben. Wollen Sie das?", fragte er sie kühl.

"Nein, nicht. Sie weiß nichts. Tun Sie ihr nichts!", flehte Melanie. Sie wusste, dass sie mit ihrem tot darauf keinen Einfluss hatte. Noch hatte sie eine Chance. Wenn Lisa sich versteckt hielt und nichts mit bekam. Sie erschauderte bei dem Gedanken, dass ihre Tochter ihre Leiche finden würde. Ihr Finger drückte immer stärker gegen den Abzug.

"Wenn Sie mir wirklich die Wahrheit gesagt haben. Dann werde ich es mir überlegen. Ich darf schließlich keine Zeugen hinterlassen, gleich, wie klein sie sind." Melanie schluckte. Ihre verweinten Augen blickten zu dem Killer auf. Vielleicht war heute einfach ein guter Tag zum Sterben.

"Mama?", tönte auf einmal Lisas stimme. Das vier Jahre alte Mädchen stand in der Küchentür, direkt hinter dem Killer. Im selben Moment peitsche ein Schuss durch die Wohnung und verschluckte den Zweiten.

Melanie spürte den Schmerz, als sie getroffen wurde. Sie fühlte die Kugel, die in ihre Brust eindrang und diese durchschlug. Seltsamer weiße hatte sie kaum Schmerzen, sie fühlte nur, wie ihre Kräfte langsam nachließen und die Pistole aus der Hand fiel. Mit jedem Herzschlag sickerte heißes Blut aus ihrem Körper. Mit jedem Atemzug entwich das Leben mehr aus ihr. Sie lächelte, als ihre Tochter an dem toten Mann vorbei lief und sich an ihre Mutter presste. Sie würde in Sicherheit sein. Wenigstens hoffte sie es. Dann schloss sie die Augen.